Rezension zu
The Cloisters

Katy Hays hat einen wunderbar bildhaften Schreibstil, den sie durch eine gewisse Poetik ergänzt und ich finde das passt ganz wunderbar zur Szenerie in The Cloisters. Besagte Szenerie besteht aus zwei vermeintlich gegensätzlichen Welten: der akademischen einerseits, denn The Cloisters ist Museum und Forschungsstätte; und der okkulten andererseits, denn die Akademiker*innen wollen die Ursprünge des Tarot ergründen und lassen sich dabei von der Mystik des Themas vollkommen vereinnahmen. Die junge Kunsthistorikerin Ann ist fasziniert von altertümlichen Geschichten, weiß längst in Vergessenheit geratene Relikte noch zu schätzen, ist klug und ehrgeizig. Jetzt möchte sie beruflich Fuß fassen und das Schicksal verschlägt sie ins Museum The Cloisters, wo sie mit Freuden aufgenommen wird. Hier beginnt ein Sommer voller Geheimnisse in der genialen Atmosphäre eines ehemaligen gotischen Klosters. Das hat mich alles sofort gecatcht und ich habe bekommen, was ich mir erhofft hatte: eine feine Dark Academia-Lektüre. Was mich nicht so abgeholt hat war die kleine Liebesgeschichte und eben Leos Charme. Der lies mich kalt. Romantisch fand ich es also nicht so sehr, dafür aber umso spannender. Ab ca. der Hälfte hatte ich ja kurz mal Sorge, das Ganze würde ein Die geheime Geschichte 2.0 werden, doch das hat sich nicht bewahrheitet 🙏🏻. Ich bin vollumfänglich zufrieden und die Twists haben mich erfolgreich an der Nase herumgeführt!