Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Plan zur Rettung der Welt

Eine gelungene Mischung aus Dystopie und Climate Fiction

Von: faanielibri
13.04.2024

In der Zukunftsvision, die Nick Fuller Googins in ‚Der Plan zur Rettung der Welt‘, übersetzt von Thomas Salter, spinnt, ist die Erde klimaneutral – nachdem ein zu hoher Preis bezahlt wurde. Millionen von Menschen sind während der Klimakrise gestorben, ganze Tierarten verschwunden. Und nun stellt sich die Frage: Hätte dieser Wendepunkt verhindert werden können? Und warum machen die Konzernbosse, Politiker, Monarchen und anderen Menschen in hohen und entscheidenden Positionen einfach weiter? Sie sind doch diejenigen, die Schuld daran sind, dass es so weit gekommen ist. Nun sitzen sie wieder in hohen Positionen, aber alles unter dem Deckmantel der Klimaneutralität. Sollten sie nicht dafür bezahlen, dass sie nichts getan und einfach zugesehen haben? Googins Geschichte hat mir gut gefallen, ich hatte aber eine etwas andere Richtung erwartet. Mehr zu Klima, Technologie und dem Leben der Menschen in dieser Zukunft. Das nimmt tatsächlich auch viel Raum ein, der Fokus liegt aber definitiv mehr auf den Charakteren und auf den Herausforderungen, denen sie als Familie gegenüberstehen. Auf Emi, deren Eltern freiwillige Helfer während des Übergangs zur Klimaneutralität waren und die nun in der geretteten Welt aufwachsen kann. Auf Larch, ihrem Vater, der seit dem Tag Null zufrieden ist mit dem Zustand, der erreicht wurde und der in Rückblicken den Weg dorthin beschreibt. Und auch auf Kristina, Emis Mutter, die mit diesem Zustand nicht zufrieden ist und ihrer Tochter immer wieder vorhält, wie einfach ihr Leben doch ist, da sie um nichts kämpfen muss. Googins Art zu erzählen, ist sehr speziell. Das liegt vor allem daran, dass direkte Rede einfach in den Textfluss integriert und nicht abgesetzt ist. Aber es klappt erstaunlich gut, Dialoge zu erkennen und zu verarbeiten. Dadurch wirkt die Erzählung unglaublich ruhig, selbst dramatische Ereignisse habe ich aber auch mit einer gewissen Distanz wahrgenommen. Die Zukunft die Googins entwirft, wirkt auf den ersten Blick erstrebenswert. Wenn man außer Acht lässt, wie dieser Zustand erreicht wurde. Doch selbst wenn die Menschheit nun klimaneutral lebt, ist die Erde weiterhin in Aufruhr. Stürme, Blizzards und Überschwemmungen sind Alltag für die Menschen. Vielleicht sollte man doch jetzt schon handeln, damit es nicht so weit kommt. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht und mir gezeigt, wie kurz wir vor 12 Uhr stehen. ‚Der Plan zur Rettung der Welt‘ ist ein durchaus gelungene Mischung aus Dystopie und Science Fiction und präsentiert eine Zukunft, die leider erschreckend real und unausweichlich scheint, sollten wir unser Verhalten nicht ändern. Die Familiengeschichte ist durchaus interessant und spannend erzählt und vor allem die Rückblicke Larchs zeigen, welche Anstrengungen seine Generation meistern musste, um den Status Quo zu erreichen. Allerdings hätte ich mir noch mehr Beschreibungen und Details zum Zustand der Menschheit, zur Technologie und zum Klima gewünscht. 4 Sterne.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.