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Rezension zu
Das Spiel der Götter 19

Fulminantes Finale

Von: siralexfelixson
05.03.2024

"Dinge sterben. Träume zerfallen zu Staub. Unschuld verblutet und tränkt die Erde. Liebe sinkt in kalte Asche. Wir hatten so viel. Doch wir haben alles aufgegeben. Es war ... unverzeihlich." Wir sind wandelnde Tote. Wandelnde Tote zwischen den Scherben dieser verdammten Glaswüste. Wandelnde Tote, die allmählich ihren Verstand verlieren. Die sich mehr und mehr in alten Erinnerungen verlieren und deren Füße automatisch Schritt um Schritt gehen, bis sie den Toten nicht mehr tragen und unter dem Gewicht nachgeben. Wir waten durch Ozeane aus Blut, warten nur darauf, unser Blut dem Ozean hinzuzufügen. Das Spiel der Götter ist unberechenbar geworden, ob der vielen mächtigen Mitspieler die hier mitmischen. Welche Macht hat da schon ein normaler Mensch? Sind wir letztlich nur die Spielfiguren, die man leichtfertig opfert oder können wir dem Ganzen etwas entgegensetzen? Ist dort draußen irgendwer, irgendwas das uns hilft? "Der Verkrüppelte Gott" ist der 19. und somit leider auch letzte Band von Steven Eriksons unglaublich komplexer und genialer High-Fantasyreihe "Das Spiel der Götter". Eine Reihe die mich gefordert hat und mich in eine gigantische Welt hat abtauchen lassen. Übersetzt wurde auch dieser Band wieder von Simon Weinert. Bei diesem Band musste ich mich immer vergewissern kein Blut an den Händen zu haben, wenn ich es weglegte. Klar gab es auch in den vorangegangenen Bänden blutige Kämpfe, aber dieser letzte Band stellt nochmal alles in den Schatten. Es ist ein Wunder, dass die Seiten nicht rot vom Blut waren. Aber dieses Buch war ganz nach meinem Geschmack. Zum Ende hat Erikson nochmal alles reingelegt und oft schwirrte mir nach einem Kapitel dermaßen der Kopf, ob der Fülle an Geschehnissen. Es war einfach nur genial. Die einzigen Passagen, die mich jetzt nicht so interessiert haben, waren die der Partei rund um die Fokrul Assail - denen konnte ich tatsächlich nicht viel abgewinnen, viel lieber war ich beim Schnellen Ben, Kalam, Fiedler, Igel, Buddl und Co. Mein Fazit zu dieser Buchreihe: Es handelt sich um eine sehr komplexe, epische Fantasyreihe, die ihre Leserschaft fordert, denn sie erwartet, dass man mitdenkt. Die Welt ist sehr interessant aufgebaut: Es gibt sogenannte Gewirre, durch die man Wege verkürzen kann und die je nach Gewirr zusätzlich eine spezielle Form von Magie bedingt (nicht jeder Magier, kann jedes Gewirr öffnen). Dann haben wir noch die sogenannten Azath-Häuser, die dort entstehen, wo ungezähmte Magie auftaucht, diese sind überdies lebendig. Außerdem sind diese Azath gegebenenfalls Gefängnisse für Aufgestiegene und Magier, auch stehen diese untereinander in Verbindung, so dass man zwischen den Azath-Häusern auf kurzem Wege reisen kann. Die Azath haben auch eine Verbindung mit den Drachenkarten, das sind eine Art Werkzeuge mit denen man die Zukunft vorhersagen oder auch die Gegenwart deuten kann. Diese Karten sind auch nochmal unterteilt in verschiedene Häuser, welche entweder einem Gott oder Aufgestiegenen zugeordnet sind oder sogar einem Sterblichen, der in der Regel nichts davon weiß. Es gibt aber noch weitere Formen von Magie. Genauso gibt es unglaublich viele Völker und Wesen, jedes für sich interessant und besonders. Wir haben Götter, Aufgestiegene, Drachen, Wechselgänger, Schattenhunde und, und, und. Erikson vereint in dieser Reihe wirklich viele verschiedene Parteien und jede davon hat sehr viele wichtige Charaktere - hier kommt es auch immer stark auf das Zusammenspiel der Parteien und Charaktere an. Erikson spielt mit seiner Leserschaft, hält Antworten vor die Nase, doch der nächste Plottwist hält was ganz anderes bereit. Auch in Geduld muss man sich bei dieser Reihe üben und auch mal einen etwas schwächeren Band durchhalten, denn: Am Ende wird man feststellen, dass auch dieser Band wichtig war. Und eines kann ich euch sagen: Alles was von euch hier bei der Lektüre gefordert wird, es lohnt sich so dermaßen! Ich habe nie etwas Ausgeklügelteres, Komplexeres gelesen! "Das Spiel der Götter" ist ein eigentlich Muss für jeden High-Fantasy Fan, der sich nicht vor epischen Reihen fürchtet und sich gerne fordern lässt.

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