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Rezension zu
Die Wälder

Durchaus interessant, aber eher Gesellschaftsdrama als Thriller

Von: Wandern zwischen Büchern
30.01.2024

Die Romane bzw. Thriller von Melanie Raabe mag ich sehr. Zuletzt hatte mich „Die Kunst des Verschwindens“ schwer begeistert und deshalb habe ich mich gefreut, mit „Die Wälder“ eines ihrer früheren Bücher (2019) als Hörbuch hören zu können. Die Hörbuchfassung, gelesen von Anna Schudt, hat mir insgesamt auch wirklich gefallen – Anna Schudt hat eine sehr angenehme Stimme und es ist ihr gut gelungen, die teilweise hochkochenden Emotionen der Figuren auszudrücken. Grundsätzlich mochte ich auch das Setting des Thrillers – die Geschichte spielt zum Großteil in einem kleinen Dorf, das umgeben ist von dichten, dunklen Wäldern. Die perfekte Atmosphäre für einen spannenden Thriller. Auch die Personenkonstellation hat mir gefallen und mich ein wenig an Stephen Kings „Es“ oder auch die Serie „Stranger Things“ erinnert. Denn in „Die Wälder“ haben wir zwei Zeitlinien – in der Gegenwart versucht die erwachsene Nina, das Rätsel um ihren kürzlich verstorbenen Kindheitsfreund Tim und dessen seit 20 Jahren verschwundener Schwester zu lösen. In der Vergangenheit treffen wir auf eine Gruppe von vier Kindern, die das Verschwinden der Teenagerin Gloria untersuchen. Besonders interessant ist dabei das Zusammenspiel der Charaktere, denn Melanie Raabe legt den Fokus mehr auf die Freundschaft und die Beziehung der handelnden Figuren als auf Thrill oder Spannung. Grundsätzlich mochte ich das, denn die Charaktere waren dadurch besonders nahbar, ihre Emotionen und Motivationen gut nachvollziehbar. Allerdings hat mir der Plot selbst einen gehörigen Dämpfer verpasst. Es fiel mir sehr schwer, in die Handlung hineinzukommen, da sie sich sehr langsam entwickelt und die verschiedenen Zeitebenen mich etwa bis zur Mitte des Hörbuchs doch sehr verwirrt haben. Durch Geheimnisse und Auslassungen versucht Raabe, Spannung aufzubauen, aber irgendwie fand ich die Handlung dadurch eher zäh als spannend. Auch hat sie an einigen Stellen ziemlich verworren und chaotisch auf mich gewirkt und es gelang mir einfach nicht richtig, mich auf darauf einzulassen. Und irgendwie hat mich die Auflösung am Ende doch auch sehr unbefriedigt zurückgelassen – im Rückblick wirkte die Geschichte auf mich dann einfach nicht mehr rund. Wenn man eher keinen packenden Thriller, sondern einen emotionalen Roman rund um das Thema Freundschaft und eine interessante Gesellschaftsstudie erwartet, dann enttäuscht „Die Wälder“ nicht. Trotz der durchaus interessanten Aspekte hat mich die Story aber insgesamt nicht so richtig überzeugt und so ist es für mich der bisher schwächste Thriller von Melanie Raabe.

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