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Rezension zu
Lob des Schattens

Ganz große Kunst

Von: Lesesaite
26.01.2024

Tanizaki Jun‘ichiros Essay, 1933 geschrieben, entstand aus dem Konflikt und der Annäherung westlicher Zivilisation zur feingliedrigen japanischen Ästhetik. Ohne sich damit tiefer auseinanderzusetzen, wissen wir um die beiden großen Gegensätze. Tanizaki Jun‘ichiro wiederfährte immer wieder diese Gegensätze in seinen Werken: und das zur Sicherung und Bewahrung dieser japanischen Kultur - zu recht und notwendig. Inhaltlich zusammengefasst kann ich sagen, dass die reine sichtbare Ästhetik erst durch den zweiten Blick im Schatten im Glanz erstrahlt und wirksam wird, beziehungsweise die sichtbare Ästhetik durch das Vorhandensein des Schattens in seiner unterschiedlichen Kraft an Bedeutung gewinnt. Wir begleiten Tanizaki Jun‘ichiro u.a. bei einem Hausbau, im Tempel von Kyōto, bei Fantasien eines Schriftstellers, zum Papier, im Restaurant Waranji-ya, in einer Tokonoma (Wandnische) in einem japanischen Wohnraum, zu den Frauen und die Klagen der Älteren. Was ein nachhallender Inhalt -für mich-. Ein erneutes Jahreshighlight von mir und klare Empfehlung. Tanizaki Jun‘ichiro, 1886-1965, gehört zweifelsfrei zu den großen japanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Die Übersetzung ins Deutsche und der Schreibstil gefielen mir außerordentlich. Ein kleines Buch zum entfliehen und eröffnen neuer Sichtweisen.

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