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Rezension zu
Die Insel der Tausend Leuchttürme

Dark Academia in Zamonien?

Von: notwithoutmybooks
06.12.2023

Walter Moers goes Dark Academia oder vom hypochondrischen Lindwurm, der unter die Nordlichter ging. Ich bin mit Walter Moers großgeworden. Habe jedes Hörbuch von Dirk Bach auswendig gekannt, habe "Die Stadt der Träumenden Bücher" in der Schule als Lieblingsbuch vorgestellt, habe auf den "Schrecksenmeister" ungeduldigst gewartet...und dann das "Labyrinth der träumenden Bücher" nicht zu Ende gelesen, weil mir die Kochrezepte zu viel waren. "Prinzessin Insomnia" steht seit ihrem Erscheinen ungelesen bei mir herum. Dass ich der "Insel der tausend Leuchttürme" (Werbung, Rezensionsexemplar) nun also eine Chance gegeben habe, lag nicht zuletzt am Hörbuchformat, gelesen von Andreas Fröhlich aka Bob Andrews. Mit den Drei ??? bin ich nämlich auch aufgewachsen und höre sie bis heute. Genug der Vorrede, worum geht es? Walter Moers ist es gelungen, einen bislang unbekannten Stapel Briefe von Hildegunst von Mythenmetz an seinen Eydeetenfreund Hachmed Ben Kibitzer aufzutreiben und aus dem Zamonischen zu übersetzen. Hildegunst schreibt darin von seinem Kuraufenthalt auf der Insel Eydernorn, der natürlich - wie könnte das anders sein - zu einem handfesten Abenteuer wird. Eigentlich will der alte Hypochonder nur seine Allergie auskurieren und die Sehenswürdigkeiten der Insel, die 111 Leuchttürme, besichtigen und erforschen. Er ist schließlich nicht nur Dichter, sondern auch Hobbyforscher. Er beschreibt, wie er die eydernornsche Kultsportart Kraakenfieken für sich entdeckt unter die Hummdudelforscher*innen geht, wie er einen sagenumwobenen Leuchtturm nach dem anderen besichtigt, um mit den darin lebenden Leuchtturmwärter*innen in Kontakt zu kommen - Intelligenzbestien in ihren sprichwörtlichen Elfenbeintürmen. Je länger er auf Eydernorn bleibt, desto mehr Extremwetterereignisse häufen sich, während er über einen Geheimbund stolpert und am Ende geht es, ohne zu übertreiben, um Leben und Tod. Das alles liest Andreas Fröhlich wie immer großartig und so konnte ich mich wieder mit Hildegunst und Zamonien aussöhnen. Zwar plätschert der Roman anfangs eher gemächlich und gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse beinah zu sehr, aber das ist verzeihlich angesichts des Ideenreichtums uns der Kreativität, mit der Moers sich hier die Insel Eydernorn erschließt. Wie gewohnt trifft man auf schrullige Gestalten, lernt zamonische Bräuche kennen und verfolgt, wie Hildegunst mehr Glück als Verstand hat. Ich gebe also den Plan eines Buchling-Tattoos nicht auf- Zamonien hat mich wieder!

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