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Rezension zu
Vampyria - Der Hof der Stürme

Vampyria - Der Hof der Stürme (Victor Dixen)

Von: Poldi
26.11.2023

Der Kampf gegen Ludwig den Blutrünstigen, Herrscher der Vampire in Versailles, scheint verloren. Keine der Attacken und Intrigen des Widerstandes hat gefruchtet. Eine letzte Chance hat die junge Jeanne allerdings noch, doch dafür muss sie zahlreiche Opfer bringen: Sie soll einen unbändigen Piratenkapitän verführen, damit dieser gegen Ludwig in den Kampf zieht – und dafür muss sie Frankreich verlassen… Viele Fantasy-Trilogien haben einen ähnlichen Rhythmus, der von Victor Dixen in seiner „Vampyria“-Reihe allerdings genüsslich aufgebrochen wird. Denn statt der bereits vorhandenen Szenerie zu vertiefen und weitere Facetten von ihr zu zeigen, erweitert der Autor die Welt der Vampire noch einmal deutlich – und versetzt seine Hauptfigur vor allem auf hohe See. Die Möglichkeiten werden dabei auch sehr gekonnt genutzt, eindrucksvolle Kreaturen des Meeres werden als zusätzliche Bedrohung eingebaut – zusätzlich zu den anderen übernatürlichen Wesen, die natürlich weiterhin ihr Unwesen treiben. Blutig, brutal, gnadenlos – die Lesenden müssen sich hier wieder für einiges wappnen, was die Atmosphäre des Romans bestimmt. Das wirkt auf mich in der Häufung etwas überzogen, trägt aber sicherlich zu einem stimmigen Gesamtbild bei. Daneben sind auch die neu eingeführten Figuren sehr greifbar und intensiv umgesetzt, sie bringen ihre eigene Würze mit ein. Schön auch zu sehen, dass sich die bekannten Charaktere weiterentwickeln können, insbesondere Jeanne findet noch einmal zu innerer Stärke. Der Verlauf der Handlung ist abwechslungsreich und packend. Auch wenn durch Jeanne als Ich-Erzählerin keine Szenenwechsel stattfinden, ist eine sehr dynamische Wirkung entstanden. Allerdings gibt es dabei auch Momente, in denen die Erzählung ins Stoppen kommt und ein eher zäher Eindruck entsteht. Die Stimmung ist allerdings auch dann noch dicht, sodass ich darüber hinwegsehen konnte. Das Ende hat mich überrascht – und das nicht nur, weil auch in diesem Roman wieder viele Wendungen und Twists eingebaut sind. Vielmehr hat mich gewundert, dass kein wirklicher Abschluss zu lesen ist und zahlreiche Teile – auch der Haupthandlung – vollkommen offen bleiben. Sicherlich ist es sinnvoll, sich die Option eines weiteren Bandes offen zu halten. Aber wenn eine Reihe als Trilogie angekündigt ist, warte ich eigentlich schon auf einen richtigen Abschluss. Leider lässt das allzu offene Ende noch zu viele Fragen offen, was den Rückblick auf diesen Band etwas trübt. Auf der anderen Seite steht eine sehr dichte und packende Stimmung, eine größtenteils flüssig und spannend erzählte Handlung mit vielen neuen Einfälle. Neue Figuren und ganz andersartige Schauplätze erweitern das Handlungsspektrum deutlich, ohne das Bewährte zu vernachlässigen.

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