Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Insel der Tausend Leuchttürme

Hoch lebe das Orm, dem Orm sei dank!

Von: Die Schutzgärtnerin - Manja Kendler
18.11.2023

Wer auf Eydernorn zu Kur muss, wird mit einer Insel konfrontiert, die ihren Einwohnern und Gästen alles abverlangt, so auch der mittelalte Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz der sich mit regelmäßigen Briefen von der Insel bei seinem alten Bekannten Hachmed Ben Kibitzer meldet und seine erfrischenden, aber auch überwältigenden Erlebnissen berichtet. Er erzählt von seinen Zusammenkünfte mit den skurrilen Kreaturen der Insel, wie den Eydernornern, die sich von Möweneiern ernähren oder sich eine ordentlich Partie Kraakenfieken gönnen. Begegnungen mit Meerwasser, Hutzen, Schrecksen und anderen zamonischen Wesen, die in den Leuchttürmen wohnen, aber auch Nebelschlangen, Belphegatoren und Hummdudel, die seltsamen Wesen, die sich durch Kopulation teilen und angeblich das Wetter voraussagen. Er beschreibt wundervoll die Landschaft der Insel, die von Leuchttürmen aller Art geprägt ist, von denen einer aus Strandlöperscheiße gebaut ist, andere aus Glas oder Metall. Er erlebt einige Abenteuer wie seine Reise mit einer lebendigen Landkarte, die ihn zu einem geheimnisvollen Ort führt, oder seine Verkostung eines Strandlöperweins und Tiefsee-Meeresgetiere, die ihm einen heftigen Rausch bescheren bis hin zum eigenen Leuchtturmmoment. Walter Moers hat mit diesem Buch ein weiteres Meisterwerk der Fantastik geschaffen, das vor Wortwitz und Einfallsreichtum sprüht und den Leser in eine faszinierende Welt entführt. Dem Orm sei Dank. Zum Brüllen komisch, wie das Insel-Abenteuer sich auftürmt zur Tsunami an Wortspiel und Witz, aber auch mythenmetzscher Überheblichkeit und Leichtsinnigkeit sowie einen bunten Weit-tief-Blick auf zufällige Ähnlichkeiten fern der zamonischen Literatur. Das Buch ist optisch ein Meisterwerk mit vielen Zeichnungen, die ich bei der Hörfassung stark als Halb-Buchling vermisse. Dennoch kann ich auch jene wärmstens empfehlen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.