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Rezension zu
Hör auf zu lügen

Berührend

Von: jensis_leseecke
17.11.2023

Ausgehend von einer schicksalhaften Begegnung blick der erfolgreiche Autor Philippe zurück auf seine Jugend in der französischen Provinz. Mit 17 ist er ein hochbegabter Außenseiter und er fühlt sich zu dem beliebten, aber geheimnisvollen Thomas hingezogen. Als dieser sein Interesse überraschenderweise zu erwidern scheint, eröffnet sich für Philippe eine neue Welt. Thomas wird seine erste große Liebe, die jedoch nur ein paar Monate halten wird und vor allem im Verborgenen gelebt werden muss. Beiden werden einander nie wirklich vergessen können. Der Roman “Hör auf zu lügen” ist ein autofiktionales Werk des französischen Autors Philippe Besson. Ehrlich, direkt und melancholisch erzählt Besson hier die Geschichte einer Liebe, die an den Konventionen und den sozialen Zwängen der 1980er-Jahre gescheitert ist. Die Sprache ist dabei soghaft, die eines Getriebenen und äußerst verletzlichen Menschen. Die Sätze sind verschachtelt und spiegeln so die Unsicherheiten wider, die die jungen Männer zu bewältigen haben. Im Kern geht es hier um die Frage, was mit Menschen passiert, die einen elementaren Bestandteil ihrer Persönlichkeit verstecken müssen. Der Roman steht somit stellvertretend für so viele Männer vergangener Generationen (in vielen Teilen der Welt heute noch), die ihr Liebesleben im Verborgenen ausleben mussten und daran teilweise zugrunde gegangen sind. Ein kraftvolles und doch trauriges Buch. Übrigens ist die Verfilmung des Romans gestern in den deutschen Kinos angelaufen.

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