Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Spiel der Götter 14

Einfach geniale High-Fantasy

Von: siralexfelixson
11.11.2023

"Erinnerungen versagen. Wir sind für immer verdammt, während wir versuchen, Szenen zu gestalten, sie in einen Rahmen einzupassen, jede Tat zu beschreiben, durchdacht und verständlich, unvernünftig und verrückt, aber irgendwo darunter muss der dicke, feste Schlamm des inneren Antriebs sein, der Schlamm der Tragweite, der Bedeutung - er muss da sein. Alles andere ist ... unannehmbar." Ich bin zurück. Zurück in Darujhistan, der Stadt des Blauen Feuers, wo damals alles begann. Die Stadt, in die wir uns alle flüchteten, nachdem Fahl fiel. Es ist tiefste Nacht, doch die Stadt ist hell erleuchtet. Um mich herum ein Meer aus tanzenden Menschen, die sich ausgelassen durch die engen Straßen drängen und mich mit sich reißen. Immer wieder muss ich staunen, wie schnell Menschen doch vergessen. Vergessen was gewesen ist. Vergessen welches Leid, welchen Schmerz sie ertragen mussten. Vergessen wie viele Tränen sie über ihren Toten vergossen haben. Ich treffe sie alle wieder: Kruppe, Iskaral Prustl, Schlitzer, Scillara, Barathol, Mappo, Rallick und Torvald Nom, Duiker, Fäustel, Grantl und Stonny, Scharteke, Anomander und sogar Caladan Bruth, der mich mir seiner herzlichen Art zumindest für den Moment in einen Umhang aus Behaglichkeit hüllt, und leider auch Kallor, den Verräter und Mörder. Darujhistans Luft wiegt schwer von Erwartungen und Vorahnungen, es liegt etwas in ihr, dass mir Angst macht aber auch Hoffnung gibt. Die Hoffnung auf ein Ende? ... Ich möchte euch warnen: Hass ist immer blutig - doch täuscht euch nicht, auch von der Hand der Gerechtigkeit tropft das Blut. "Das Wunder der rückblickenden Erkenntnis liegt darin, wie sie große militärische Genies der Vergangenheit in unfähige Idioten verwandelt und unfähige Idioten der Gegenwart in große militärische Genies. Da ist die Tür, und sieh zu, dass du all deine aufgeblasenen, im Nachhinein gewonnenen Einbildungen mitnimmst..." Dieser 14. Band von Steven Eriksons Reihe "Das Spiel der Götter" mutet im Großen und Ganzen etwas melancholisch an. Wir treffen uns in der Stadt, in der alles begann mit dem Überbleibsel der Brückenverbrenner und anderen alten Bekannten. Sie alle kommen hier wieder zusammen und müssen sich ihren Dämonen stellen und schmieden neue Pläne. Dieser Band ist insgesamt wieder etwas ruhiger erzählt, doch zum Ende hin nimmt das Tempo sehr zu und die Perspektiven wechseln schnell hin und her, was mir viel Aufmerksamkeit abverlangte, um gut mitzukommen. Trotz allem hat mir auch Band 14 wieder gut gefallen, wenn es auch nicht zu den stärksten der bisher gelesenen Bänden gehört. Das kann natürlich auch daran liegen, dass im Deutschen aus dem 8. Band des Originals wieder zwei Bände gemacht wurden (14 + 15) und Band 15 ja noch einiges wieder rausholen kann. "Im Krieg lag Trauma. Manche Menschen überlebten es; andere waren für immer darin gefangen. Für viele von ihnen war dieser Umstand kein eigener Misserfolg. Und keine Form von Krankheit oder Wahnsinn. Es war in Wahrheit die Folge der Unfähigkeit einer zutiefst moralischen Person, die Konflikte in ihrer eigenen Seele zu schlichten. Kein Heiler konnte das heilen, denn da gab es nichts zu heilen. Kein Elixier schwemmte die Krankheit weg. Keine Salbe löschte die Narben aus. Die einzige Möglichkeit zur Schlichtung bestand darin, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, dafür zu sorgen, dass sie sich der Gerechtigkeit stellen mussten. Aber öfter als nicht zeigte die Geschichte, dass es solch ein Zur-Rechenschaft-Ziehen nur selten gab. Und so heilen die Wunden des Veteranen niemals, verblassen die Narben nie, lässt die Wut niemals nach."

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.