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Rezension zu
If he had been with me

Nichts für schwache Nerven!

Von: Bücherhausen
06.11.2023

Heute gibt es mal wieder eine Team-Rezension, da wir uns "If he had been with me" von Laura Nowlin sowohl in der Print- als auch in der Hörbuchversion zu Gemüte geführt haben. Hierbei handelt es sich um einen äußerst gefühlvollen Roman, dem einige Triggerwarnungen angehangen sind. Die Atmosphäre ist von Beginn an recht melancholisch und man weiß bereits durch das erste Kapitel, dass hier starke Nerven von Nöten sind und das Buch kein klassisches Happy End haben wird. Die Autorin und die Sprecherin: Laura Nowlin hat die Missouri State University besucht und machte einen BA in Englisch mit dem Schwerpunkt Kreatives Schreiben. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet sie außerdem in einer öffentlichen Bibliothek. Hier findet sie immer wieder Inspiration für ihre Bücher. Sie lebt mit ihrer Familie in St. Louis. Lydia Herms (geboren 1981) studierte Architektur in Dessau. 2005 begann sie als freie Hörfunkjournalistin und Sprecherin zu arbeiten. Besonders einer Reihe an Fantasyromanen hat sie ihre Stimme geliehen. Inhalt: „Auf einer regennassen Straße soll sich Finns und Autumns Schicksal für immer entscheiden. In dem Moment, als das Auto von der Fahrbahn abkommt. Doch eigentlich beginnt ihre Geschichte viel früher: Schon ihre Mütter sind beste Freundinnen und so wachsen sie Tür an Tür auf, verbringen jede freie Minute gemeinsam, kennen den anderen besser als sich selbst. Bis aus ihrer Freundschaft etwas anderes wird. Nur kann Autumn sich diese tiefen Gefühle nicht eingestehen. Sie versucht, Finn zu vergessen. Doch wie soll sie das schaffen, wenn ihr Herz so verräterisch schlägt, sobald sich ihre Blicke treffen? Wenn niemand jemals Finns Platz in ihrem Herzen einnehmen kann?“ (Klappentext) Kritik und Fazit: Die Hintergrundfarbe des Covers ist dunkel gehalten, was für uns zu der düsteren Stimmung des Buches passt, in die wir immer wieder durch verschiedene Ereignisse hineingezogen werden. Zudem sind zwei Lollies abgebildet, welche etwas Junges widerspiegeln, was gut zu den Hauptprotagonisten passt, denn die Geschichte spielt sich während der Jugend von Autumn und Finn ab. Die Herzen können hier die Liebe zwischen den beiden symbolisieren, wobei einer der zwei Lollies zerbrochen ist, was auf ein gebrochenes Herz früher oder später schließen lässt. In der Hörspielfassung wird die Geschichte der beide Hauptprotagonisten – Finn und Autumn – von Lydia Herms gesprochen. Wir fanden, dass ihre Stimme perfekt zu der Darstellung von Autumn gepasst hat, da die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird. Sie hat für uns ein junges, jugendliches Mädchen dargestellt und wir konnten uns unglaublich gut in das Mädchen und ihre Gefühlswelt hineinversetzen. So sehr, dass wir oft mit Autumn mitgelitten haben. Die Geschichte beginnt sehr atmosphärisch und man ahnt nach dem ersten Kapitel bereits Fürchterliches. Die Story hat etwas sehr Melancholisches. Autumn und Finn haben einander verloren und scheinen nun ihren eigenen Weg im Leben zu suchen. Das ist im Prinzip ein gutes Konzept, denn so haben beide Charaktere auch die Möglichkeit, sich voneinander unabhängig und individuell zu entwickeln. Jeder in dieser Geschichte hat ein Päckchen zu tragen und jeder von ihnen kein Leichtes. Wir tauchen in die Welt einer Gruppe von Teenagern ein und werden in Ihren Alltag mitgenommen. Das hat uns an dem Buch sehr gefallen, weil wir es unheimlich authentisch empfunden haben. Man hat sich aufgrund der detailreichen Beschreibung der Autorin in den Situationen gefühlt, als wäre man selbst mittendrin. Der Leser erlebt hier eine wahre High-School Dramatik, die manchmal ein wenig zu raumgreifend daherkam, aber gleichzeitig ein umfassendes Bild, besonders von Autumn, ihrer Gefühlswelt und ihren inneren Konflikten bietet. So versucht Autumn in ihrem Freund Jamie Halt und ein Gefühl der Dazugehörigkeit zu finden. Sie redet sich ein, ihn zu lieben, obwohl ihre Gedanken und ihr Herz immer noch Finn gehören. Warum die beiden sich auseinander gelebt haben wird zwar thematisiert, aber am Ende der Geschichte erst im Detail aufgearbeitet und geklärt. Man fragte sich während des Lesens/Hörens stets, wie es dazu gekommen ist, da Autumn und Finn eine ganz besondere Verbindung zueinander hatten und in Ansätzen auch immer noch haben. Im Verlauf der Erzählung bekommen wir einige Hinweise auf den Fortgang und den Ausgang der Geschichte, sodass man nicht überrascht wird, was aber keine Kritik ist. Die Autorin besitzt ein Feingefühl und Verständnis zu den Themen und Hürden, denen die Jugendlichen heutzutage – insbesondere in ihrer Gefühlswelt – ausgesetzt sind und womit sie zu kämpfen haben. Man muss während des Lesens/Hören einiges verkraften und da boten diese leisen Hinweise etwas, woran man sich festhalten kann. Was uns aber beispielsweise gestört hat, war der Umgang mit Verhütung und deren Konsequenzen. Und auch Jamies toxisches Verhalten Autumn gegenüber wurde uns zu wenig kritisiert. Die Liebesgeschichte zwischen Autumn und Finn hat uns zutiefst berührt und nachdem das Buch an vielen Stellen schon so viel Drama bereitgehalten hat, hat uns das Ende unbeschreiblich schockiert. Die Geschichte der beiden wurde all ihrer Schönheit beraubt und buchstäblich in eine Pfütze geschmissen. Und das, nachdem endlich ein Licht am Horizont zu sehen war. Es hat das Drama auf eine Ebene katapultiert, welche wir für eher unangebracht empfunden haben. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte von Finn und Autumn tiefgründig und unfassbar schön – man muss nur mit dem Ende zurechtkommen. Auch sprachlich hat die Erzählung ihre Schwächen. Man liest unglaublich viel in den Dialogen „sagt er, sage ich, sagt er, sage ich“. Dies kann man sicherlich als eine Art Stilmittel sehen, um die Schwermut, die der Geschichte innewohnt, zu unterstreichen. Allerdings zieht sich dieses Mittel die gesamten 400 Seiten bzw. 10 Hörstunden hindurch, was anstrengend sein kann. Hier hätte es sich vielleicht besser gemacht, dieses Stilmittel punktuell anzuwenden, um Autumns depressive Neigung zu unterstreichen. "If he had been with me" ist ein äußerst melancholischer Roman, der einem sehr zu Herzen geht. Hier sollte der Leser wirklich starke Nerven haben, denn die Tragik um Autumns und Finns Geschichte ist ausgesprochen tiefgreifend. Im kommenden Jahr wird Band 2 der Reihe erscheinen und die Geschichte aus Finns Blickwinkel erneut aufgerollt werden. Ob wir uns dem aussetzen wollen, bezweifeln wir allerdings im Moment, da es emotional schon recht aufwühlend war und im zweiten Teil sicherlich auch wieder sein wird.

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