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Rezension zu
Blut – Der Fluss des Lebens

‚Panta rhei‘

Von: Travel Without Moving
15.10.2023

"Panta rhei" (Seite 23) Reinhard Friedl ist Herzchirurg, kennt sich mit der im Buch behandelten Thematik also hervorragend aus, was ich sehr wichtig finde, damit man bei der Lektüre eines (medizinischen) Sachbuchs von fundierten Informationen ausgehen kann. In ‚Blut - Der Fluss des Lebens‘ erzählt Friedl von Gräfin Elizabeth Báthory und Blutegeln, Hämatophobie und Hämathidrose, Arterien und Venen, Galen und William Harvey, Rippen und Brustbein, Lunge und Pleura, Gerinnung und Immunsystem, Blutgruppen und Blutspende, Krieg und Gewalt, Hämophilie und HIV, Dissoziation und Broken-Heart-Syndrom, Oxytocin und Blut-Hirn-Schranke, Sepsis und Dialyse, Pulsdiagnostik und Vortices, Menstruation und Erektion, Urknall und Nabelschnur, Fraktale und Mitochondrien, Meditation und Traumata, fMRT und BOLD-Effekt. Der Einstieg ins Buch war recht dramatisch. Friedl erzählt hier von einer Messerstichverletzung und einer Not-OP, wobei sich die Geschichte des Verletzten durch das ganze Buch zieht und der Leser so anschaulich von verschiedenen Stadien der Behandlung erfährt. Dieser Einstieg war trotz der dramatischen Komponente nicht reißerisch, sondern ebenso fesselnd wie sachlich und professionell. Nicht nur aufgrund dieses Einstiegs liest sich das Buch weniger wie ein Sachbuch als wie ein Krimi, was ich sehr gelungen fand. Gefallen haben mir auch die Einblicke in Herz-OPs, ein Bereich der Medizin, der mir trotz Krankenpflegeausbildung vor vielen Jahren bisher weitestgehend verschlossen geblieben ist. Friedl gelingt es zudem, nicht nur spannend zu schreiben, sondern auch sehr viele verschiedene Themenbereiche anzureißen, so dass das Buch weit mehr Themen anspricht, als ich vor der Lektüre erwartet hatte. Ich habe hier einiges über Kardiologie, über Notfallmedizin und bestimmte OP-Techniken gelernt, viel Wissen aus meiner Krankenpflegezeit aufgefrischt und natürlich viel Neues entdeckt. Sprachlich fand ich das Buch bisweilen etwas bemüht, z.B. ‚[...] es war das erste Mal, dass meine Seele geblutet hat.‘ (Seite 163). Auch der Einsatz von Globuli (beim Sohn des Autors) hat mich etwas verunsichert, da ich von einem Kardiochirurgen eigentlich mehr Wissenschaftlichkeit erwartet hatte. Dies sind aber nur kleine Kritikpunkte, alles in allem war das Buch ebenso spannend wie fundiert und lehrreich. Reinhard Friedl mit Shirley Michaela Seul: Blut – Der Fluss des Lebens. Wie Körper und Geist, Wirtschaft und Kultur mit unserem roten Organ verwoben sind. Goldmann, 2023, 320 Seiten; 22 Euro.

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