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Rezension zu
Beuteherz

Beuteherz (Ulrika Rolfsdotter)

Von: Poldi
13.10.2023

Vor vielen Jahren ist Annie Ljung aus der schwedischen Kleinstadt nach Stockholm geflohen und hat seitdem erfolgreich als Sozialarbeiterin gearbeitet. Nun macht sie einen kurzen Abstecher, um ihre demenzkranke Mutter im Pflegeheim zu besuchen. Doch als dann die Tochter ihres Cousins verschwindet, die ihr sehr ähnlich sieht, kommen eigene Erinnerungen an ihre problematische Jugend hoch. Und da die Polizei keine Erfolge vorweisen kann, bleibt sie trotz aller Vorbehalte, um das Mädchen wiederzufinden… Schwedische Krimis schwimmen immer noch auf einer Erfolgswelle, sodass immer mehr Vertreter des Genres auch hierzulande eintrudeln. Autorin Ulrika Rolfsdotter hat nun eine weitere Reihe begonnen, die jedoch einen interessanten Ansatz bietet: Hauptfigur Annie Ljung ist nicht etwa Pathologin oder Kommissarin, nicht einmal Reporterin, sondern Sozialarbeiterin. Das merkt man in der Art, wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht, in ihrem Engagement und ihrer großen Empathie – Stärken, mit denen sie im ersten Band „Beuteherz“ interessante Impulse setzt. Mir gefällt, wie gut erdacht die Figur wirkt und wie auch die anderen Rollen mit ausdrucksstarken Charakteren ausgestattet sind, sodass man schnell eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte. Die Atmosphäre ist ebenfalls dicht, die verschiedenen Szenerien sind lebendig beschrieben. Das Kleinstadtambiente, in der alle untereinander kennen und in denen sich Gerüchte schneller verbreiten als Feuer im trockenen Stroh, sorgt für eine sehr dichte Atmosphäre, was der Geschichte sehr guttut. Die Handlung ist auch deswegen so stark, weil die Lesenden entscheidende Momente aus der Vergangenheit von Annie nicht kennen. Vieles wird angedeutet, sodass man eine leichte Ahnung des zurückliegenden Grauens erahnen kann, was einen weiteren Spannungsbogen setzt. Besonders gelungen ist, dass dies mit dem aktuellen Fall verknüpft wurde und Annie dadurch noch mehr mit den Ereignissen ihrer Jugend konfrontiert wird. Der Aufbau ist sehr spannend, immer weiter steigert sich die Dramatik der Handlung. Dass sich alles am Ende zu einem packenden Finale zusammenballt und dabei auch Annies Rolle in dem ganzen Konstrukt aufgeklärt wird, deutet sich schnell an. Das wirkt dennoch überraschend, packend und sehr gut erdacht. „Beuteherz“ lässt Spannung und Bedrohung durchgängig mitschwingen, mal subtil, mal sehr im Vordergrund. Die enge Bindung der Hauptfigur Annie zu den aktuellen Ereignissen und ihr eigenes Geheimnis sorgen dabei für eine besonders dichte Spannung, während das Kleinstadtambiente mit den eingängigen Charakteren für eine sehr gelungene Kulisse sorgt. Ein starker erster Teil der Reihe, der auf über 400 Seiten sehr kurzweilig geraten ist.

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