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Rezension zu
Die unerhörte Reise der Familie Lawson

Absolutes Herzensbuch!

Von: tabeasbookworld
23.09.2023

4,5⭐ Dieses Buch war ein intensives, unglaublich humorvolles, gut durchdachtes, sehr weises, leicht poetisches, schmerzhaft bittersüßes und so wunderschön fantasievolles Leseerlebnis, das ich nicht mehr missen möchte! In jedem Buch von T.J. Klune verstecken sich hinter einfachen Sätzen Weisheiten mit denen man nicht gerechnet hätte und über die man stundenlang nachdenken könnte, weil sie einfach so wahr sind. Das macht seinen Schreibstil einfach so besonders und authentisch und neben diesen tiefgründigen Wahrheiten schafft er es aber dennoch auch, den Leser mit seinem einzigartigen, einfühlsamen Humor zu begeistern. Was ich noch mit T.J. Klunes Büchern verbinde, ist dieser erschreckend geniale Einfallsreichtum. Die Welten, die er in seinen Geschichten erschafft, sind so anders als unsere und doch erkennt man immer Züge unserer heutigen Gesellschaft in ihnen. Seine Welten und Charaktere und Geschichten sind aber vor allem immer eines: lebendig! Es fühlt sich oft so an, als müsste man nur aus der Tür gehen und stünde schon in einer seiner ausgedachten Fantasien. In diesem Buch war es ein wenig schockierend, was er sich ausgedacht hat. Victor, der letzte Mensch auf der Erde. Eine Welt, die von Robotern regiert wird. Es gibt keinerlei Gefühle in diesen Wesen, nur eine Programmierung, die sie ausführen sollen. Alles ist so mechanisch, so leblos, so vollkommen anders, als man es kennt. Und dann ist da diese eine Gruppe im Wald. Vier Roboter, die durch Liebe und Freundschaft umprogrammiert wurden, die plötzlich so viel empfinden können. Und ein Mensch. Victor, der inmitten dieser abstrusen Welt lebt und gar nicht weiß, wie viel eigentlich von seinem Leben abhängt. Zu Beginn ist es friedlich, alles scheint gut und in Ordnung, wir begleiten Victor in seinem Alltag und wissen noch gar nichts von all den Geheimnissen, die bald gelüftet werden. Und dann nimmt plötzlich alles seinen Lauf, sie geraten in Gefahr und müssen ihr Zuhause und alles, was sie gekannt haben verlassen. Im direkten Gegensatz zum friedvollen Wald steht dann die hektische, unpersönliche Stadt der elektrischen Träume. Zusammen mit seinen Freunden begibt sich Victor auf ein Abenteuer, genauer: eine Rettungsmission. Auf dem Weg geht so einiges schief, aber sie lernen auch alle immer mehr über sich selbst und die Geschichte der ganzen Menschheit und was überhaupt passiert ist. Sagte ich schon, dass T.J. Klune absolut genial ist, bei allem, was er sich ausdenkt? Das beweist er wirklich auf jeder einzelnen Seite... Die blaue Fee, der Kutscher und sein fliegendes Haus, die ganzen verschiedenen Roboter und Maschinen, die man sich ehrlich bildlich vorstellen kann, die Gefahren, die auf die Gruppe warten, die Stadt der elektrischen Träume, die großartigen SciFi-Elemente, die Spannung, die Freundschaft, die alle zusammenhält und die Liebe, die Victor zu Giovanni aber auch für Tom, auf so ganz andere Weise, empfindet... Ich muss sagen, wenn ich das Buch mit T.J. Klunes anderen Büchern vergleiche, konnte es mich an der ein oder anderen Stelle nicht so sehr fesseln wie die anderen, doch auch hier habe ich wieder mitgefühlt bis mein Herz geblutet hat, ich habe geweint, weil es so schmerzhaft und bittersüß war, ich habe die Magie gespürt, die jeder Geschichte innewohnt. Victor ist der einzige Mensch, den es noch auf der Welt gibt und ein Geheimnis, denn würde er von den Robotern der Stadt entdeckt werden, dann würde es keinen einzigen Menschen mehr geben. Er ist sehr behütet im Wald aufgewachsen, ist neugierig und wissbegierig, Entdecker und Schöpfer, bastelt gerne an alten Robotern rum und liebt Technik. Er ist stur und eigensinnig und strahlt doch so viel Liebe aus, dass man ihn einfach ins Herz schließen muss. Dann ist da sein Vater Giovanni, ein Roboter, der einsam war und deshalb eine Existenz im Wald erschaffen hat. Der eine Familie gegründet hat, die anders ist, als alle anderen. Der ein so großes Herz besitzt, dass er mit Liebe gefüllt hat und dadurch anderen Maschinen zeigen konnte, was Liebe einem schenken kann. Außerdem ist da noch Rambo, der kleine, schüchterne Saugroboter, der mir von Anfang an das Herz gestohlen hat, weil er zwar leichtgläubig und ein wenig ängstlich ist, aber mit seiner Art gute Laune und Fröhlichkeit in eine graue, triste Welt bringt. Er ist eine absolute Quasselstrippe und man hätte definitiv einen Preis verdient, wenn man ihn dazu bringt still zu sein, doch ohne seine Liebenswürdigkeit wäre die Familie Lawson nicht das, was sie ist. Kommen wir zu Schwester Grob, die Krankenschwester-Maschine, die einen großen Hang zu Sadismus hat, aber für ihre Freunde dennoch alles tun würde. Die vielleicht ständig jemanden durchbohren möchte, doch stets für ihre Familie und die, die sie liebt, da ist. Die sich zwar immer mit Rambo anlegt, ihn dennoch immer verteidigen würde. Die es vielleicht nicht immer zeigt, dennoch ein Herz aus Gold hat. Und zum Schluss ist da noch Tom. Der Totale-Ober-Motzer. Die Maschine, die zuletzt zur Familie Lawson gestoßen ist. Derjenige, der ein wirklich süßes Stottern hat, was ihn doch so menschlich macht. Derjenige, der lernt, was Gefühle sind und sich gegen seine Programmierung wendet. Der Victor immer beschützen möchte und endlich lernt, was es heißt eine Familie zu haben, in Sicherheit und angekommen zu sein. Das ist die komplette Familie Lawson. Eine ungewöhnliche Familie, die man so nie wieder kennenlernen wird. Eine Familie, die unfassbar viel durchmachen musste, die so viel erlebt und erduldet hat. Durch die man aber auch lernt, was Familie eigentlich bedeutet. Du wählst deine Familie selbst. Es sind nicht immer die Menschen, durch die man mit Blut verbunden ist, sondern die, mit denen man am meisten verbindet, bei denen man sich zuhause fühlt, bei denen man du selbst sein kannst. Wie in jedem anderen T.J. Klune-Buch gibt es natürlich auch hier wieder eine kleine, feine und so zarte Liebesgeschichte. Hier zwischen Mensch Victor und Maschine Tom. Und lasst mich eines sagen: es ist zwar sehr unkonventionell doch auch so so wunderschön. So wunderschön wie Tom Gefühle kennenlernt und zulässt. Wie beide lernen einander zu vertrauen. Wie sie sich beschützen und sich lieben. Nichts auf Meinungen geben, einfach nur echt sind. Dieses Buch ist ein absolutes Herzensbuch geworden und das hat so einige Gründe: Wie ich es schon von T. J. Klune gewohnt bin, verpackt er auch hier hinter viel Charme, Humor und Spannung einige wichtige Weisheiten, die man sich nur zu Herzen nehmen kann und entführt uns in eine Welt, die voller Magie, Fantasie und Liebe ist. Ich habe alle Charaktere - Victor, Tom, Giovanni, Rambo und Schwester Grob - soo lieb gewonnen, weil sie alle so unterschiedlich, facettenreich und einzigartig waren. Auch wenn es die ein oder andere Länge zwischendurch gab, überzeugt das Buch dennoch auch mit Spannung und fesselt durch zahlreiche SciFi-Elemente und die Erschaffung einer ganz eigenen Welt, die von Maschinen und Robotern bewohnt wird und in der Victor der einzige Mensch ist. Die kleine aber so gut platzierte, so so sanfte und zarte Liebesgeschichte zwischen Maschine Tom und Mensch Victor mag vielleicht zu Beginn eher unkonventionell und gewöhnungsbedürftig wirken, doch gibt dem Buch neben dem großen Punkt Familie auch etwas sehr Herzerwärmendes, Menschliches. Ich wurde vollends begeistert und doch wurde mir auch oft das Herz gebrochen. Bei allem, was Victor im Laufe des Buches durchmachen musste, habe ich mitgefühlt und mitgefiebert und vor allem am Ende habe ich ein paar Tränen vergossen, weil ich auf diese schmerzhaften, herzzerreißenden Momente nicht vorbereitet war. Bitte bitte lest dieses Buch, es ist eine absolute Empfehlung - T.J. Klune schreibt jedes Mal wieder aufs Neue kleine, epische Meisterwerke, die so so wichtig sind und nachhaltig im Gedächtnis bleiben!

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