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Rezension zu
Dein letztes Solo

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leseempfehlung für alle Ballettbegeisterten!

Von: Dani Schwarz - Lesemonsterchen´s Buchstabenzauber
09.08.2015

Meine Meinung: Durch das auffällige, tolle Cover gepaart mit meiner Begeisterung zum Ballett war für mich schnell klar: Dieses Buch musst du lesen! Mit "Dein letztes Solo" ist dem Autorenduo ein toller Roman um den erbitterten Konkurrenzkampf dreier Tänzerinnen in einer russischen Ballettakademie gelungen. Gleich vorweg: Wer hier einen richtigen Thriller erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden, denn es geht vielmehr um die mehr oder weniger fiesen Machenschaften der Mädchen, sich gegenseitig auszubooten. Ebenfalls solltet ihr entweder selbst tanzen oder so wie ich absolut Ballettbegeistert sein, sonst könnte es passieren, dass ihr mit den ganzen französischen Begriffen und Tanzszenen schnell überfordert oder gelangweilt seid. Es fühlt sich immer wie Sterben an. Wenigstens anfangs. Die Muskeln spannen sich und brennen, bis man meint, sie müssten reißen. Es ist, als würden sich die Hüftknochen aus den Gelenken herausdrehen... ... Aber alles sieht mühelos und schön aus. Denn das ist das Einzige, was zählt. Cassie, Seite 5 Die drei Tänzerinnen Bette, Giselle, genannt Gigi und June sind eigentlich keine Freundinnen. Vielmehr konkurrieren sie alle um die Hauptrollen in Nussknacker und Giselle. Denn zweimal im Jahr dürfen die Studenten die Tänzer der Ensembles vertreten. Als Bewährungsprobe quasi. Bette ist das Aushängeschild der Nachwuchsakademie und fest davon überzeugt, die Zuckerfee tanzen zu dürfen. Bette, die immer bekommt was sie will, koste es was es wolle. Umso größer die Enttäuschung, als diese Rolle ausgerechnet der Neuen zufällt: Gigi mit ihrer dunklen Hautfarbe und den wirren Locken. Gigis Tanzpartner: ausgerechnet Bettes langjähriger Freund Alec, den sie über alles liebt. Doch Gigi hat eine Krankheit, von der niemand etwas wissen darf... Die halbasiatische June, die unter Bulimie leidet, steht ebenfalls unter großem Druck: Ihre Mutter droht, sie von der Akademie zu nehmen, sollte sie bei der nächsten Aufführung wieder nur die Zweitbesetzung schaffen. Es dauert nicht lange, bis Gigi das Oper fieser Mobbingattacken wird. Was mit hingeschmierten Drohungen auf dem Spiegel des Übungsraumes oder verbalen Anfeindungen beginnt, nimmt schon bald eine Dimension an, die Gigis Tanzkarriere für immer zerstören könnte... Der Schreibstil des Autorinnenduos ist sympathisch und unkompliziert. Die Kapitel switchen zwischen den Sichtweisen von Bette, Gigi und June hin und her, so dass wir die Ängste und den unwahrscheinlichen Druck, unter dem die Mädchen stehen sehr gut mitfühlen können. Für mich als Ballettfan waren auch die Tanz und Übungsszenen wundervoll bildlich beschrieben. Ich konnte sie regelrecht über das Parkett schweben sehen, das Ziehen ihrer Muskeln spüren und wäre am liebsten selbst in eines der schönen Kostüme geschlüpft. Als Thriller würde ich das Buch zwar nicht unbedingt bezeichnen, aber es war doch die ganze Zeit eine unterschwellige Spannung zu spüren. Sei es, wenn Geheimnisse der drei Mädels oder der anderen Studenten ans Tageslicht kamen, die besser im Verborgenen geblieben wären oder der Leser genau spürt: Jetzt passiert wieder etwas. Man beginnt, alle Studenten genau zu beobachten, auf jedes kleine Detail zu achten, um herauszufinden, wer für die Übeltaten verantwortlich ist. Denn Gigi hat nicht nur Bette zum Feind... Die Charaktere sind alle toll und realitätsnah beschrieben. Gigi ist dabei natürlich der größte Sympathieträger, weil man eben hautnah miterlebt, was sie durchleiden muss, und mit ihr hofft, dass ihre Krankheit ihr keinen Strich durch die Rechnung macht. Bette ist die Oberzicke schlechthin, ihr Ego ist fast grenzenlos, sie sonnt sich in der Bewunderung anderer und kann natürlich nicht damit umgehen, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen. June dagegen kann einem richtig leidtun. Nicht nur der Druck ihrer Mutter macht ihr schwer zu schaffen, auch ihre Essstörungen drohen sie immer wieder aus der Bahn zu werfen. Und dann ist da natürlich noch Henri, dessen Freundin im letzten Jahr einen schlimmen Unfall bei den Proben hatte. Doch er weiss, dass mehr dahintersteckt... Fazit: Dein letztes Solo ist ein faszinierendes Buch um den harten Konkurrenzkampf dreier Nachwuchstänzerinnen in einer russischen Ballettakademie, das mich völlig mitgerissen hat. Jede will ganz nach oben, will Primaballerina sein, koste es was es wolle... Kein blutiger Thriller, dafür ein Buch voller unterschwelliger Spannung, dass uns sehr realistisch aufzeigt, was manche zu tun bereit sind, um das zu bekommen was sie wollen. Allerdings solltet ihr eine gewisse Faszination für das Ballett mitbringen, sonst verliert die Story eventuell ihren Reiz, und das wäre sehr schade. Vertraue niemals einer Ballerina auf ihrem Weg nach oben, denn hinter ihrer Anmut brodelt der Hass... Leseempfehlung für alle Tanz- und Ballettbegeisterten wie ich :) 5 von 5 Sterne

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