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Rezension zu
Die Königin der Schatten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine starke Charakterin in einer erbarmungslosen Welt

Von: Tanja
08.08.2015

Inhalt: Eines Tages stehen die königlichen Wachen vor der kleinen Tür des Cottages. Sie wollen Kelsea von ihren Zieheltern abholen und zu dem Thron führen, auf dem derzeit ihr Onkel sitzt und das Land regiert. Tearling, so der Name des Reiches, ist ein gescheiterter Staat, in dem nichtstaatliche Akteure an die Stelle des Oberhaupts treten und eine neue, eigene Ordnung etablieren (Klerus, Adel, korrupte Beamte). Die Ordnung ist auf Gewalt und Repression gegründet. Das Land lebt in ständiger Angst vor dem Nachbarland und seiner Herrscherin, der roten Königin. Kelseas Aufgabe als zukünftige Königin über Tearling scheint zum Scheitern verurteilt, doch das junge Mädchen will sich ihrem Schicksal nicht so einfach geschlagen geben. Sie verschafft sich Respekt und ihrem Land Hoffnung, auch wenn sie weiß, dass ein paar einflussreiche Männer ihren Tod bereits befohlen haben. Wichtigste Charaktere: Als Kelsea 19 Jahre alt wird, weiß sie, dass die Wachen vor der Tür ihres Cottages gekommen sind, um sie zu inthronisieren. Ihre Zeit ist gekommen. Auch, wenn das Mädchen bislang sehr behütet aufgewachsen ist, verhält sie sich schon bald wie eine geborene Herrscherin. Kelsea ist willensstark, mutig und lässt sich nicht unterkriegen. Barty und Carlin sind Kelseas Zieheltern. Während Barty als gutmütiger Charakter seine Aufgabe eher locker angeht, zeigt Carlin stets Konsequenz. Sie weiß von der Aufgabe, die Kelsea bevorsteht und möchte das Mädchen rechtzeitig darauf vorbereiten. Lazarus, genannt Mace, ist der beste Kämpfer der königlichen Wache und schon bald einer der wertvollsten Vertrauten Kelseas. Er hat sich einen Ruf erworben, der die Menschen von Tearling vor ihm zittern lässt. Sie fürchten ihn mehr als den Regenten. Der Fetch ist der König der Diebe; stets mit einer Maske unterwegs sorgt er für Angst und Schrecken. Thorne ist ein Sklavenhändler und war verantwortlich für das Mortabkommen. Ein Abkommen, welches die verstorbene Mutter von Kelsea einst unterzeichnete. Tearling verpflichtete sich monatlich eine bestimmte Anzahl an Menschen als Gegenleistung für einen Nichtangriffspakt an die rote Königin auszuliefern. Thorne überwacht und organisiert die Lieferung. Thomas ist Kelseas Onkel. Im Gegensatz zu seiner Nichte ist er nicht gerade willensstark. Seine Schwäche kommt dadurch zum Ausdruck, dass er dem Alkohol verfallen ist und sich auch dem Essen aus Frust zugewandt hat. Seine große Liebe gilt einer Sexsklavin, die er mit einem Seil am Hals halbnackt neben seinem Thron an seiner Seite wissen möchte. Aufmachung: Das Buch trägt nicht nur ein sehr ansprechendes Cover zur Schau, auch findet der Leser im Innenteil eine Karte, auf der er die Geschehnisse leicht örtlich zuordnen kann. Zusätzliche Lesefreude bereiten kleine Specials – beispielsweise die Einleitung der Kapitel mit einem Zitat aus der Geschichte Tearlings, überlieferten Liedern u. ä.. Optisch sehr ansprechend beginnt der Text mit einem altmodisch verschnörkelten Anfangsbuchstaben. Schreibstil: Erika Johansens Charaktere sind in ihren Rollen gefangen und wirken sehr authentisch. So lastet auf den Schultern der Königin eine enorme Verantwortung. Bereits vor der Krönung wird Kelsea vorausgesagt, dass sie sich nicht lange auf dem Thron halten wird, wenn sie nicht bereits zuvor durch die Lakaien und Auftragsmörder des derzeitigen Regenten (Kelseas Onkel) zu Fall gebracht werden wird. Die junge Prinzessin nimmt ihr Schicksal mit einer bewundernswerten Stärke an. Doch nicht nur der drohende Tod ist etwas, mit dem Kelsea umgehen muss, auch stehen ihr Wachen und ein Stab von Männern gegenüber, die um einiges älter sind. Kelsea muss schnell lernen, sich durchzusetzen und sich Respekt zu verschaffen, sie muss zu ihrem Wort stehen und Entscheidungen fällen, welche die Welt verändern werden. Es ist keine Zeit für Schwäche und Unsicherheit. Das begreift Kelsea ziemlich schnell. Die Kapitel werden in erster Linie aus Sicht von Kelsea erzählt. Ab und an findet der Leser sich jedoch auch in der Person des Regenten, einer Wache, dem Pater, der die Krönungszeremonie durchführt oder gar der roten Königin wieder. Die Tonlage des Romans ist schnörkellos, mit ernster Feder geführt und intensiv. Erika Johansen scheut sich nicht Szenen zu beschreiben, in denen z. B. eine Kinderleiche auf ein Schild geschnallt wird. Definitiv nichts für schwache Nerven und jüngere Leser. Durch seine Intensität entfaltet der Roman Suchtpotential, so dass man kaum eine Pause beim Lesen einlegen mag. Fazit: Die Königin der Schatten ist ein Buch, das durch einen sehr intensiven, aber auch harten Schreibstil zu überzeugen weiß. Die Charaktere sind perfekt ausgearbeitet. Besonders Kelsea überzeugt mit ihren 19 Jahren als unglaublich starker Charakter. Sie weiß um ihre Bestimmung als Herrscherin und will Tearling auf einen besseren Weg führen. Der Spannungsbogen macht es fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen.

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