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Rezension zu
Die Macht der Wölfe

Vom Streben nach Macht und Einfluss

Von: Patricia Nossol
18.07.2023

Horst Eckerts Politthriller sind für mich Lese-Highlights, allen voran „Wolfsspinne“. Jeder neuen Veröffentlichung fiebere ich entgegen. „Die Macht der Wölfe“ ist bereits der vierte Fall des Ermittlerduos Melia Adan und Vincent Veih, die auch privat ein gutes Team abgeben. Melia erklimmt Stück für Stück eine neue Sprosse auf der Karriereleiter. Vincent ist eher bodenständig und geht in seinem Job als Hauptkommissar auf. Es stört ihn nicht, dass Melia seine Vorgesetzte ist. Respekt! Allerdings könnte es nun für den Kommissariatsleiter eng werden. Wenn seine Freundin zur Kripochefin von Düsseldorf ernannt würde, müsste Vincent seinen Posten räumen. Doch zunächst muss ein kniffliger Fall gelöst werden. Die Bundeskanzlerin wird erpresst und bittet Melia um Unterstützung. Jemand aus ihrem direkten Umfeld hat belastendes Material gegen die Regierungschefin in der Hand. Indes nutzt eine rechtskonservative Bewegung die Gunst der Stunde und schickt den TV-Moderator Christoph Urban als Aushängeschild ins Rennen. Im Hintergrund zieht der milliardenschwere Immobilienunternehmer Hartmut Osterkamp die Strippen. Er strebt nach politischer Macht. Die Stimmung im Land ist aufgeheizt. Es wird demonstriert. Ein politischer Umbruch scheint möglich. Dann werden auf einer Osterkamp-Baustelle mehrere Leichteile gefunden. Vincent Veih ermittelt und wird dabei mit den Schatten seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert. Der Autor schreibt lebendig und fesselnd. Kurze Kapitel sorgen für ein hohes Tempo und lassen mich durch die Seiten fliegen. Gedanklich bin ich mitten im Geschehen. Einige Akteure sind mir aus den vorangegangenen Büchern vertraut. Ich freue mich auf ein Wiederlesen. Dennoch kann dieser Thriller auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Erneut greift Eckert brisante, aktuelle Themen auf und integriert sie in seine fiktive Story. Er legt den Finger in die Wunde. Seine Worte rütteln wach und regen zum Nachdenken an. Besonders interessant finde ich die Ausarbeitung der medialen Einflüsse auf die Meinungsbildung der Menschen. Mir wird Angst und Bange bei der Vorstellung, dass derartige rechtskonservative Gruppierungen an die Macht kommen könnten. In diesem Thriller hat beinahe jeder Dreck am Stecken. Für meinen Geschmack wirkt dies gelegentlich etwas überdosiert. Die größten Schwierigkeiten habe ich mit dem Erzählstrang rund um die fiktive Bundeskanzlerin Ute Frings-Fassbinder. Schon der Name stört mich. In ihren Handlungen wirkt sie auf mich unglaubwürdig. Vielleicht kann und will ich mir aber auch eine solche Person nicht als Bundeskanzlerin vorstellen. Alles in allem ist „Die Macht der Wölfe“ ein ausgeklügelter und spannend erzählter Politthriller mit beeindruckenden Charakterdarstellern. Ein Plot, der vermutlich der Realität ziemlich nah kommt. Leseempfehlung!

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