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Rezension zu
Die Macht der Wölfe

Super spannend und leider nur allzu realitätsnah!

Von: Laberladen Blog
20.06.2023

Darum geht’s: Auf einer Großbaustelle im Düsseldorfer Zentrum werden Leichenteile gefunden. Während Vincent und sein Team ermitteln, wird Melia von der Bundeskanzlerin höchstpersönlich gebeten, ihr diskret bei einem sehr brisanten Problem zu helfen. Und der TV-Journalist Christoph Urban sieht seine Chance, endlich auf die ganze große Bühne zu wechseln. So fand ich’s: Aus Melia und Vincent ist inzwischen ein Paar geworden und obwohl sie sich zurückhalten, sickert das bei der Polizeibehörde durch und bereitet beiden Probleme. Schließlich ist Melia Vincents Vorgesetzte. In den drei vorangegangenen Episoden haben wir bereits einige interessante Nebenfiguren kennengelernt, die auch hier wieder mit dabei sind. Allen voran Melias Vater, der beste Kontakte in der Politik hat und skrupellos genug ist, um ganz nach oben zu wollen und zu kommen. Vincents Mutter war zeitlebens politisch aktiv – zeitweise auch radikal links – und auch als Foto-Künstlerin hat sie es nicht aufgegeben, sich zu empören und zu engagieren. Auch unter den Bösewichten, den Egomanen und Machthungrigen – den Wölfen -, die der Karriere wegen über Leichen gehen, entdecken wir alte Bekannte und so hat man das Gefühl, keinen losgelösten Fall zu verfolgen, sondern hier wird konsequent das Leben weitererzählt. Christoph Urban ist in dieser Reihe ein neuer Mitspieler im Reigen von Macht und Meinung, den ich sehr interessant fand. Denn er ist Medienprofi, der es versteht, Meinung zu machen (und selbst politisch zwischen schwarz und braun schwankt) – und der doch seinen Meister findet. Die Bitte an Melia oder vielleicht sollte man besser formulieren die Aufforderung der Kanzlerin, ihr zu helfen, bringt Melia an den Rand der Legalität und in eine moralische Zwickmühle. Das Dilemma der Kanzlerin ist aber nicht das einzige Geheimnis, das uns als LeserInnen enthüllt wird. Wir schauen hinter so einige Kulissen und entdecken einen Sumpf aus Intrigen, Erpressung, Abhängigkeiten und Machtgier, der mich mehr als einmal hat erschaudern lassen. Besonders weil ich mir vorstellen konnte, dass es wirklich genau so oder ähnlich ablaufen könnte. Dazu kommt ein aktueller Mordfall in Düsseldorf, der eine Spur in die Vergangenheit weist und der dazu führt, dass Vincent und sein Team einen “Cold Case” wieder ans Tageslicht holen, der ebenfalls politische Brisanz entwickelt. Bei Politthrillern habe ich öfter das Problem, dass ich die Schilderung der komplexen Verflechtungen als langatmig empfinde, obwohl man die Informationen braucht. Horst Eckert schafft es, mich keine Sekunde lang zu langweilen, die Spannung hochzuhalten und doch ein realistisches Szenario zu konstruieren. Die Kapitel sind kurz, die Perspektiven wechseln und ich hing die ganze Zeit am Haken und konnte das Buch nicht weglegen. Wie in den ersten drei Bänden auch bin ich atemlos durch die Handlung gerast und wurde bestens spannungsgeladen und erschreckend nah an der politischen Wirklichkeit unterhalten. Ich kann nicht nur diesen vierten Band, sondern die ganze Serie wärmstens allen empfehlen, die Spaß an Mord, Geheimdienst und Politik in einem schnell getakteten Thriller haben.

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