Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ein Paar, ein Tandem und 15.000 km nach Indonesien

Interessanter Reisebericht

Von: fremdewelt
19.06.2023

In dem Buch mit dem etwas sperrigen Titel „Ein Paar, ein Tandem und 15.000 km nach Indonesien“ nimmt uns die Autorin Antonia Merz mit auf ihre Weltreise, die sie mit ihrem Freund Daniel auf dem Tandem zurückgelegt hat. Da Antonia bei einer Umweltorganisation arbeitet, beschäftigt sie sich auch privat viel mit Nachhaltigkeit. Sei möchte die Welt bereisen, das steht außer Frage, aber Fliegen kommt für sie auch nicht infrage. Also beschließen sie und ihr Freund kurzerhand, mit einem Tandem von Deutschland aus nach Indonesien zu fahren. In diesem Buch erzählt sie von den Erlebnissen und Begegnungen während ihrer Reise. Ich habe schon viele Bücher gelesen über Familien, die auf Weltreise gehen. Hierbei standen meistens die Länder im Fokus und weniger das Transportmittel an sich. Da Antonia und Daniel aber mit dem Tandem reisen, ist dies natürlich ein ganz besonderes Abenteuer. Ich fand es herrlich erfrischend zu lesen, wie sie die Challenges während ihrer Reise gemeistert haben. Die Autorin Antonia Merz hat einen angenehmen Schreibstil. Das Buch ist locker und interessant geschrieben und es macht Spaß, das Pärchen auf ihrer Reise zu begleiten. Die beiden touren unter anderem durch Österreich, Georgien und Turkmenistan, legen einen Zwischenstopp in Indien, in China und Thailand ein, bis sie dann endlich in Indonesien ankommen. Unterwegs erzählt die Autorin von ganz vielen herzlichen Begegnungen unterwegs, von Menschen, die sie bei sich zuhause einfach so aufnehmen, ihr Essen mit den beiden Fremden teilen und sich so sehr freuen, dass die beiden Menschen zu Besuch sind, dass man sich fast fragen könnte, wer hier gerade wem eigentlich einen Gefallen tut. Unterwegs gerät die Autorin aber auch immer wieder an ihre Grenzen. Sie merkt, wie privilegiert sie als Deutsche ist. Was es bedeutet, als Frau in einem Land zu leben, in der Frauen eben nicht systematisch vom Regime unterdrückt werden und per se schon mal viel weniger Wert sind als Männer, wird ihr unter anderem im Iran bewusst. Zwischendurch kommen ein paar Ungereimtheiten auf. So beschreibt Antonia Merz bereits ganz am Anfang, dass sie sich überwiegend vegetarisch ernährt, dem Tierwohl und der Umwelt zuliebe. Im Laufe des Buches wird sie aber immer wieder das fleischreiche Essen von unterwegs beschreiben und loben, das sie sich oftmals auch selbst aussucht und manchmal eben als Gast angeboten bekommt. Dann wiederum thematisiert sie, dass sie sich endlich auf ein vegetarisches Gericht freut. Nicht ganz konsequent durchdacht meiner Meinung nach, aber andererseits auch mutig von ihr, einfach mal unperfekt zu sein und dies auch in dem Buch so aufzuschreiben. Die letzten paar Seiten des Buches haben mich dann doch etwas enttäuscht. Es wirkte so, als wäre der Autorin die Puste beim Schreiben ausgegangen. Kaum sind sie in Indonesien angekommen, wird auch schon von der Rückreise kurz gesprochen und dann ist das Buch auch schon zu Ende. Das wirkliche Ankommen nach so einer langen Zeit, die Erlebnisse in Indonesien, reflektierende Gedanken über die Reise an sich – all das ist leider für mich in dem Buch zu kurz gekommen. Den Titel finde ich für das Buch nicht ganz so toll, da hätte es sicherlich bessere, weniger sperrige und lange Alternativen gegeben. Alles in allem ist „Ein Paar, ein Tandem und 15.000 km nach Indonesien“ ein spannender Reisebericht, der wirklich Lust auf die Ferne macht!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.