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Rezension zu
Das Theater am Strand

Großes Debüt

Von: Verena
21.05.2023

Ein bisschen wurde ich an einen meiner absoluten Lieblingsromane, „Life After Life“ von Kate Atkinson, erinnert; ein bisschen fühlte es sich an wie bei Downton Abbey. Aber abgesehen von epochalen Überschneidungen und natürlich der Location, einem großen Herrenhaus in England, ist „Das Theater am Strand“ eine ganz eigene Geschichte. Ein ziemlicher Koloss, für einen Debutroman. Dafür, dass es ein Erstlingswerk ist, ist es gelungen, wenn mir auch eine gewisse Wendung in der zweiten Hälfte des Romans nicht gefallen hat. Die Geschichte entwickelt von Anfang an eine Sog-Wirkung und ich habe es tatsächlich alles an 2 Tagen gelesen. Die Abenteuer und Geschichten, die die Kinder zu Beginn erleben, sind sehr unterhaltsam; vor allem aber fühlte ich mit den Kindern, die sich irgendwie selbst überlassen wurden von den Eltern/Stiefeltern. Als sie aufwachsen und die Zeitsprünge großer werden, ist klar, wann die Geschichte wieder detailliert einsetzen wird: während des Zweiten Weltkriegs sind Cristabel, Florence und Digby junge Erwachsene und leben plötzlich in einer veränderten Welt. Die Welt und ihre neue, brutale Realität ist nun die Bühne – nicht mehr das Theater aus Walknochen am heimischen Strand in Dorset. Ich fand, dass sich Joanna Quinns schriftstellerisches Talent vor allem in den Kapiteln zeigte, die sich Florence widmete. Das schüchterne, von der Mutter verachtete Mädchen ist plötzlich verantwortlich für das gesamte Anwesen und alle Menschen, die dort leben und arbeiten. Und dann kommen auch noch die Kriegsgefangenen, die Feinde aus Deutschland. Es ist zwar etwas klischeebehaftet, aber mit Florences Vorgeschichte und der Art, wie ihr Erwachsenwerden und auch ganz zart die erste Liebe erzählt werden, war das der Teil des Romans, den ich am authentischsten fand. Weniger, als sich die Erzählung wieder mehr Crista und Digby widmete – ohne viel zu spoilern, aber der Werdegang der beiden war ein bisschen drüber. Klar, die Assoziation zwischen der Passion fürs Theater, das die beiden seit Kindheitstagen hatten und der Tätigkeit, der sie beide im Krieg nachgehen, ist logisch, aber es war einfach zu viel und gleichzeitig zu flach. Und trotz der Sogwirkung der Geschichte konnte ich dann nicht mehr richtig mitfühlen.

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