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Rezension zu
Ein Paar, ein Tandem und 15.000 km nach Indonesien

Eine ungewöhnliche Reise

Von: Denise
20.04.2023

Das Layout Beim Lesen der ersten paar Kapitel hatte ich meine Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen. Das Layout entsprach nicht dem, was ich erwartet hatte. Ich hatte eine Einführung erwartet, wie man auf eine solch verrückte Idee kommt, eine ausführliche Planung der Reise und dann systematisch der Reise folgend, ausführliche Berichte über die bereisten Länder. Bereits ab dem ersten Kapitel fühlte ich mich sehr in das Buch hineingeworfen, da es Mitten im Geschehen der Reise begann. Normalerweise habe ich damit kein Problem, doch dieser Schreibstil wurde für jedes Kapitel beibehalten: wir starten in einer verwirrenden Situation mit Personen, die wir nicht kennen und erst im Laufe des Kapitels erfahren wir, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Zuerst hat mich diese Art das Buch aufzuziehen demotiviert, da ich es verwirrend fand und die Buchstückhaftigkeit der Reiseberichte so unterstrichen wurde. Umso mehr ich jedoch gelesen habe, desto mehr habe ich mich an den Schreibstil gewöhnt und es wurde doch noch ganz schön spannend. Natürlich kann ich auch verstehen, dass ein normal-langes Buch nicht jeden Augenblick einer extremen Reise wie dieser einfangen kann. Dennoch hätte ich mir eine ausgedehntere Einstiegs- und Planungsphase gewünscht. Diese kam mir hier etwas zu kurz. Im Laufe des Buches lernte ich das Layout lieben, was ich zuvor angezweifelt hatte. Jedes Kapitel baute Spannung auf und endete häufig in einem "Ein Moment aus..."-Kasten. Dort wurden kurze lustige, spannende oder schöne Momente aus dem bereisten Land geteilt. Der Fokus Der Fokus der Reise lag deutlich auf den außereuropäischen Ländern. Die Reise durch die europäischen Länder Österreich, Serbien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei wurden in dem Kapitel "Europa im Zeitraffer" sehr knapp zusammengefasst. Einerseits gefällt mir dieser Fokus auf den anderen Ländern, andererseits fehlt so für mich ein Teil der Reise, nämlich der Anfang. Möglicherweise hängt diese Zusammenfassung der Anfangsländer der Reise auch mit dem schweren Einstieg in das Buch zusammen. Der Fokus des Reiseberichts liegt definitiv auf den Begegnungen mit den Menschen. Es werden politische, persönliche, emotionale und auch landeskundliche Themen angesprochen. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen und ich werde im Folgenden auf die Aspekte eingehen, die mir besonders aufgefallen sind. Die Reise durch den Iran Die weibliche Erzählerin hat mich viel gelehrt, wenn es um das Reisen in den Iran geht. Nicht nur aktuell politische Themen werden angesprochen, sondern besonders auch die persönliche Erfahrung als Reisende in dieses Land zu kommen. Neben dem Gesetz zum Tragen eines Kopftuches, Verdeckung der Arme und Beine, lernte ich viel über die Geschichte des Irans und das Leben als Frau dort. Jedoch, was mir positiv auffällt, wurde durch den Freund der Autorin auch gezeigt, dass es auch männliche Reisende nicht leicht haben, beispielsweise weil diese auch lange Hosen tragen müssen. Viele erschreckende Dinge und Situationen haben mir näher gebracht, wie die Situation in dem Land ist. Jedoch wurde nicht mit positiven Erfahrungen gespart. Die Gastfreundlichkeit der Iraner*innen wurde immer wieder betont und auch durch die Menschen, die getroffen wurden, gezeigt. Besonders spannend bleibt mir im Gedächtnis die unausgesprochene Regel, dass geschenkte Dinge dreimal abgelehnt werden müssen, bis man sie wirklich ablehnen oder bezahlen darf. Die Kulinarik Ich als Essens- und Kochliebhaberin habe mich sehr über die detaillierte Beschreibung des Essens in allen durchreisten Ländern gefreut. In jeder Familie, in denen die Autorin und ihr Freund übernachtet haben, wurde ländertypisches Essen serviert, was uns Lesenden beschrieben wurde. Gegen Ende des Buches zieht die Autorin eine spannende Bilanzierung über die fünf klassischsten zentralasiatischen Gerichte, die auf der Reise gegessen wurden: 1. Lagham, ein Gericht aus Fleisch und schmalen Nudeln in Paprikasoße. 2. Mante, Teigtaschen mit unterschiedlichem Inhalt. 3. Plov, Reis mit Zweigeln, Karotten und Fleisch. 4. Somsa: calzoneähnliche Teigtaschen. 5. Suppe, mit Karotte, Kartoffel, Fett und Fleisch. Auch die Reflexion der größtenteils vegetarisch essenden Autorin zu dem großen Fleischkonsum in den durchreisen Ländern war sehr spannend und reflektierend geschrieben. Die Unterkunft auf der Reise Sehr selten wird von Hostels oder Hotels erzählt, häufig ist das Paar nämlich ungeplant in "Gastfamilien" untergekommen, was auch noch einmal den Fokus auf die Menschen und deren Gastfreundlichkeit setzt. Selten sind diese Unterkünfte geplant, meistens haben Menschen auf der Straße dem Paar eine Unterkunft spontan angeboten. Diese Momente und Treffen haben noch einmal gezeigt, dass eine spontane Reise wirklich zu den schönsten Gelegenheiten führt. Bereits diese wenigen Menschen, die in das Buch gepasst haben, ließen anmerken, dass auf der wirklichen Reise viel mehr passiert ist. Auch die negativen Seiten Was mir am besten gefallen hat, war, dass nicht nur die blumig tollen Momente auf der Reise beschrieben wurden, sondern auch die nicht so positiven. Streit, Down-Phasen und Krankheit wurden nicht ausgelassen, was die ganze Reise sehr authentisch gezeigt hat. Blog der Autorin Erst nach dem Lesen des Buches habe ich den Block Wanderwonder der Autorin entdeckt, welcher auch schon einmal kurz in dem Buch erwähnt wurde. Dort kann man noch mehr Fotos zur Reise und zu jetzigen Projekten sehen. Fazit Ein faszinierendes Buch über eine beeindruckende Reise, was alle möglichen Themen anschneidet und über die Welt berichtet.

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