Rezension zu
Therapiert

Zu Beginn musste ich mich erst einmal an die sehr kurzen Kapitel mit dem ständigen Perspektivenwechsel gewöhnen. Und glaubt mir die Kapitel sind extrem kurz, sodass es am Anfang schon etwas stört. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran und ich konnte mich voll auf die Story konzentrieren. Die einzelnen Perspektiven sind sehr spannend und man rätselt ständig mit wie alles genau miteinander zusammenhängt. Ich hatte so die ein oder andere Vermutung, die schon in die richtige Richtung gingen, nur mit der falschen Person. Die Autorin schafft es einen gekonnt in die Irre zu führen. Auch was die Charaktere angeht. Was ist Wahrheit was ist Lüge? Die Leser werden in dem Buch direkt von den verschiedenen Personen angesprochen, sie erzählen ihre Geschichte. Das ist definitiv mal was anderes und macht einen nicht nur zum " Zuschauer". Auch sind die Gefühle und Handlungen sehr gut dargestellt, man bekommt sehr viele Einblicke in die menschliche Psyche. Das finde ich ja immer sehr faszinierend und interessant. Generell finde ich es sehr gut das Themen wie Depressionen oder Anorexie und dergleichen angesprochen werden, dass ist ja leider noch häufig ein Tabuthema. Die Charaktere waren sehr interessant gestaltet, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Sie leiden stark unter Schuldgefühlen, aber einige wollen der Wahrheit auch nichts in Auge blicken. Die Fassade muss natürlich aufrechterhalten werden. Wie weit bist du bereit dafür zu gehen? - ist hier eine große Frage! Fazit: Ein interessantes Buch, das tief in die Psyche der Protagonisten geht - und vorallem in die Abgründe. Die Handlung wurde spannend gestaltet und hat mir tolle Lesestunden beschert, auch wenn das Ende dann etwas schnell ging.