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Rezension zu
Das Haus der vergessenen Kinder

Berührende Geschichte

Von: Eliza
05.03.2023

Clara Frey hat ein sehr berührendes Buch auf zwei Zeitebenen geschrieben, welches man nicht so schnell vergisst. Valerie und Rick lernen sich in Konstanz am Bodensee kennen. Valerie versucht nach einem Burn-out Abstand von ihrer alten Heimat Berlin zu gewinnen und ihr Leben neu auszurichten. Rick, ist ein französischer Historiker, der auf der Suche nach Spuren seines Großvaters ist. Er und seine Großtante Adéle wünschen sich inneren Frieden, um mit der Vergangenheit abschließen zu können. Der Erzählstrang der Vergangenheit spielt ab ca. 1940 in Frankreich, im Mittelpunkt stehen hier Antoine und Marguérite. Marguérite ist eine aus Deutschland geflohene Jüdin, die in einem Kinderheim arbeitet und Antoine gehört der Vichy-Regierung an, die die Nationalsozialisten unterstützt. Doch die Liebe kennt ihre eigenen Wege. Beide Erzählebenen sind miteinander verwoben und schaffen es so eine sehr dichte Geschichte zu erzählen. Es geht um Liebe, Vertrauen, aber auch Verrat und Feindschaft sowie nicht zuletzt um die abscheulichen Taten des NS-Regimes. Sehr interessant ist vor allen Dingen die historische Komponente, die auf wahren Begebenheiten beruht. Denn sowohl das Kinderheim von Izieu, als auch die Kollaboration einiger Franzosen mit dem Deutschen Reich, als auch die Geschichte der Insel Mainau zur Zeit des NS-Regimes. Insgesamt gliedert sich der Roman in vier große Abschnitte. Vor jedem Kapitel in der Vergangenheit gibt es eine Orts- und Zeitangabe, sodass man sich als Leser orientieren kann. Der Roman wird aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt, Rick ist der Ich-Erzähler, die anderen Protagonisten erzählen ebenfalls aus ihrer Perspektive diese Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, die Spannung in dem Roman könnte höher sein, da bereits ungefähr zur Hälfte des Romans klar ist, wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen. Auch das Happy End am Ende war mit etwas zu sehr gewollt, so dass sich alle Probleme in Luft auflösen. Ein interessanter Roman, der leider sein Potential nicht komplett ausschöpft. Für Fans von zeitgeschichtlichen Romanen dennoch interessant, wenn man die Erzählweise auf zwei Zeitebenen mag. 8/10 P. Bitte beachten: Die Rezension geht am 19.03.2023 auf unseren Kanälen online.

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