Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Splitter der Dämmerung

Perfekte Ergänzung zur Sturmlicht-Chronik

Von: Melissa_schreibt
16.02.2023

Mit „Der Splitter der Dämmerung“ („Dawnshard“ im Original) legt Brandon Sanderson die zweite Novelle innerhalb seiner Sturmlicht-Chronik vor. Auf 282 Seiten entführt er die Lesenden dabei auf eine Seereise zu einer verborgenen Insel – wer die Hauptchronik aufmerksam gelesen hat, wird sich an ein Zwischenspiel auf eben dieser geheimnisvollen Insel erinnern. Zeitlich spielt die Geschichte zwischen den Bänden „Die Splitter der Macht“ und „Der Rhythmus des Krieges“, im englischen Original also zwischen dem dritten und vierten Band (im Deutschen zwischen dem sechsten und siebten). Es macht auch Sinn, die Novelle zwischen den beiden Bänden zu lesen, denn schon wie bei „Tänzerin am Abgrund“ (der ersten Novelle innerhalb der Sturmlicht-Chronik) werden die Ereignisse der Geschichte in den Folgebänden erwähnt. Ohne Kenntnis der Hauptreihe würde ich die Novelle nicht empfehlen, da sie viel Wissen um die Welt Roschar und die Splitter voraussetzt. Als Ergänzung zu den Hauptromanen ist sie eine wirkliche Bereicherung. Protagonisten sind dieses Mal die gehbehinderte Rysn und „Brücke Vier“-Mitglied Lopen. In der Hauptreihe sind beide nur interessante Randfiguren. Hier bekommen sie nun endlich genug Raum, um ihr Potenzial zu entfalten. Rysn sieht ihr Schicksal als besiegelt an: Ohne ihre Beine bewegen zu können, wird sie als Verwalterin ihr Leben zubringen. Keine Abenteuer, keine Entdeckungen, keine Handelsreisen mehr. Ihr alter Mentor verschafft ihr jedoch die Gelegenheit, noch einmal an Bord eines Schiffes an einer großen Expedition teilzunehmen: Der Erforschung einer geheimnisvollen Insel im Meer von Aimian. Begleitet wird sie dabei unter anderem von Windläufern der „Brücke Vier“, darunter Lopen mit seinem Sprengsel Rua. Mit an Bord ist auch Chiri-Chiri, das Wesen, das Rysn bereits auf ihrer letzten Reise entdeckt hatte und das seine ganz eigenen Geheimnisse birgt. So unterschiedlich die beiden Hauptcharaktere sind, so sehr unterscheidet sich auch der Schreibstil der Kapitel, die aus den jeweiligen Blickwinkeln geschrieben sind. Rysns Klugheit, ihr Forscherdrang und ihre Stärke spiegeln sich wider, wohingegen Lopens forsche, lustige Art seine Kapitel extrem unterhaltsam macht. Auch hier zeigt sich wieder Sandersons sensibler Umgang mit Handicaps: In der Hauptreihe begegnen wir Charaktere, deren mentale Gesundheit beeinträchtigt ist und deren Entwicklung sehr detailliert und einfühlsam beschrieben ist. Um solche Beeinträchtigungen richtig zu repräsentieren, nutzt Sanderson Sensitive Reader, die ihre eigene Erfahrung mit einbringen. Auch hier bei der gehbehinderten Rysn merkt man deutlich, dass jemand, der selbst betroffen ist, den Text mit überarbeitet hat. Ihre Empfindungen und ihr Umgang mit ihrem Handicap sind dadurch nicht nur glaubhaft, sondern werden auch den Betroffenen gerecht. Wie in den Hauptromanen finden sich Illustrationen im Buch, auch die Tradition der unterschiedlichen Kapitelzierden wird fortgesetzt. Diese Novelle ist eine perfekte Ergänzung der Hauptreihe und hat mir noch besser gefallen als der erste Kurzroman „Tänzerin am Abgrund“. Die Protagonisten, das Setting, die Geschichte – da passt einfach alles. Durch Lopen kommt sogar eine gute Portion Humor dazu. Absolute Empfehlung, von mir gibt´s 5 von 5 Sternen. Vielen Dank an das @bloggerportal und den @heyneverlag, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.