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Rezension zu
Die Bibliothek von Edinburgh

Startschwierigkeiten aber lohnenswert!

Von: Jill von Letterheart
17.11.2022

>>Kleine Hürden zu Beginn<< Ich wollte eine Geistergeschichte und eine Geistergeschichte wurde mir geboten. Gleich der Start beginnt mit einer kleinen Austreibung und auch durch die restliche Geschichte zieht sich das Thema konstant weiter, denn die 14-jährige Ropa ist Geistersprecherin. Das bedeutet, dass sie Botschaften der Toten an deren Verwandte weiterträgt und sie dadurch besser weiterziehen können. Natürlich auch nicht ganz eigennützig, denn um dieser Aufgabe hinterherzukommen hat Ropa auch die Schule abgebrochen, doch von irgendwas müssen sie, ihre kleine Schwester und auch ihre Grandma ernährt werden. Die Grundidee klingt nicht nur cool, sie ist es auch. Doch allein der Schreibstil, der sich sehr umgangssprachlich, aber manchmal auch ein wenig irritierend gestaltet, hat mir zu Beginn ein bisschen Schwierigkeiten bereitet, wirklich in der Geschichte anzukommen. Auch Ropa drückt sich passend dazu oftmals ziemlich rau und teilweise distanziert aus, was sie keinesfalls hat unsympathisch auf mich wirken lassen, aber eben doch auch seine Auswirkungen hatte. Dazu befinden wir uns in einem Zukunftsszenario, das so einige Fragen offenlässt. Scheinbar ist Schottland gefallen, die halbe Stadt gleicht eher Trümmern, die Ordnungshüter versuchen nicht einmal mehr den Anschein zu erwecken für „Recht und Ordnung“ zu sorgen und der Gruß „Gott schütze den König“ wird zum Großteil auch eher mit Widerwillen ausgesprochen. Was sich genau dahinter verbirgt, wird in diesem Auftakt noch nicht verraten, vielleicht folgt ja noch mehr, doch mich hat es an der einen oder anderen Stelle doch schon ein bisschen kirre gemacht. WAS IST DA PASSIERT? >>Macht definitiv neugierig<< Jetzt ist es aber natürlich nicht so, dass wir in der Geschichte einfach nur Ropa begleiten, die jeden Tag aufs Neue ihre Botschaften ausrichtet, begleitet von einem kleinen Fuchs – wäre ja auch langweilig, oder? Entgegen ihrer Regel, alles nur gegen Bezahlung anzunehmen, stößt Ropa eben doch auf eine Tote, die sehnlichst ihren Jungen in Sicherheit wissen will, dass die junge Geistersprecherin dem doch auf den Grund geht. Und genau diese Suche führt sie darauf, dass irgendwas es auf kleine Kinder abgesehen hat, sie aushüllt und vollkommen anders zurücklässt. Gerade was sich in dieser Hinsicht noch entwickelt, hat mich ziemlich überrascht, auch wie brutal es dann doch noch zugegangen ist. Ich wusste ja von Anfang an, dass diese Geschichte für Erwachsene ist, doch auch ich lasse mich immer wieder von jungen Protagonit*innen kurz verwirren. Und dann gibt es natürlich noch die große Bibliothek, eine Bibliothek, die es so gar nicht geben sollte und die doch alle Geheimnisse in sich trägt. Eher aus Zufall und nur dank ihres ehemaligen Mitschülers Jomo schafft es Ropa einen Weg hinein zu finden, doch dieser hat seinen Preis. Insgesamt hat mich die Geschichte auf so vielen Ebenen neugierig gemacht, auch wenn ich sie an manchen Stellen noch nicht ganz so stimmig fand. Der Stil hat mich immer wieder stocken lassen, zwischendurch gab es auch mal Längen, doch alles in allem bringt diese Story auch einfach frischen Wind mit und ich habe noch viel zu viele offene Fragen, als dass ich der Fortsetzung nicht entgegenfiebern würde. FAZIT Mit Die Bibliothek von Edinburgh hat T.L. Huchu einen interessanten, wenn anfänglich auch gewöhnungsbedürftigen Auftakt hingelegt, der mit der Neugier der Leserschaft spielt. Ein Setting, das sich irgendwo in naher Zukunft befindet, geschichtlich aber ein paar Veränderungen mit sich gebracht hat, eine Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten und jede Menge Geheimnisse, die es aufzuklären gilt.

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