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Rezension zu
Schau mir in die Augen, Audrey

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es wird Zeit, die Sonnenbrille abzunehmen

Von: Moon
22.07.2015

Inhalt: Audrey ist 14 und Teil einer ziemlich verrückten Familie. Ihre Mutter hat jede Woche einen neuen Wahn, ihr Bruder sitzt den ganzen Tag vor einem Online-Spiel und ihr Vater ist alles, nur kein Alphatier. Audrey bekommt alles die ganze Zeit über mit, denn sie verlässt das Haus nicht mehr. Sie geht nicht zur Schule und auch sonst nirgendwohin. Audrey ist depressiv. Meine Meinung: Sophie Kinsella ist vielfältig, das hat sie schon mehrfach bewiesen. Sie kann ernst (Cocktail für drei, etc.) , sie kann lustig (Shopaholic-Reihe) und jetzt verpackt sie ernste Themen geschickt für Jugendliche - und hatte mich dabei sofort! Es fängt locker an, mit einer Mutter, die droht, den PC ihres Sohnes aus dem Fenster zu werfen und dabei die ganze Nachbarschaft anlockt. Man ahnt also schon, dass diese Familie ... anders ist. Aber herrlich anders. Sie sind verrückt, haben ihre Macken, bekämpfen sich - und halten dabei dennoch immer zusammen. Einfach liebenswert, man kann gar nicht anders, als alle ins Herz zu schließen. Audrey bringt einem ihre Familie näher und nach und nach erfährt der Leser, dass nicht alles der ganz normale Wahnsinn ist, sondern dass diese Familie ernste Probleme hat, die weit über eine mögliche Computerspielsucht des ältesten Sohnes hinausgeht. Denn Audrey erzählt uns ihre Geschichte. Wie sie sich fühlt, was sie bewegt - und was sie nicht aussprechen möchte, denn sie muss es ja nicht. Um ehrlich zu sein, empfand ich Audrey wesentlich reifer als 14, ich musste mir mehrfach ins Gedächtnis rufen, dass da doch recht junge Leute handeln. Sie versteht ihr Problem, sie will daran arbeiten - ist jedoch nur eine Gefangene ihres Reptilienhirns. Und dann kommt Linus und man schmilzt regelrecht dahin, wenn man sieht, wie er ihre Schale durchbricht, etwas Licht ins Dunkel bringt. Dieses Buch bringt einem Depressionen verständlich näher, verschleiert und beschönigt nichts, sondern zeigt einem deutlich, dass es ein Kampf ist, ein Auf und Ab, ein ewig andauerndes Leiterspiel, und ist dabei dennoch locker und nicht verkrampft, versinkt nicht in den dunklen Seiten der Krankheit, sondern macht sie deutlich, ohne sich auf sie zu versteifen. Ein Buch über Familie, Krankheit und Liebe, ernsthaft, humorvoll und unglaublich berührend. Ein Highlight aus der Feder der als sonst so lockeren bekannten Sophie Kinsella.

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