Rezension zu
Freiheit für alle
Für mich sein bisher bestes Buch
Von: Raeubertochter76Wer sich das Inhaltsverzeichnis anschaut, vermutet ganz richtig, dass es sich bei dieser Lektüre eher um ein akademisches Fachbuch denn populärwissenschaftliches Sachbuch handelt. Ich habe es wie zu Studienzeiten Kapitel für Kapitel mit Textmarker und Post-Its bewaffnet durcharbeiten müssen, um den ganzen Inhalt zu begreifen. Im Kern geht es darum, dass wir uns aufgrund der digitalen Revolution in einem gigantischen Umbruch der Arbeitswelt befinden, deren Antwort Richard David Precht in der Trennung von Existenzsicherung und Arbeit; konkret also in einem bedingungslosen Grundeinkommen sieht. Dabei war ich überrascht, wie viele Gegenargumente er plausibel entkräften konnte. Einzig den Prozess zur Umsetzung spart er aus, was ich sehr schade finde. Die Ausflüge in die Wirtschaftsgeschichte waren mir persönlich zwar etwas zu ausufernd, aber ich kann verstehen, warum der Autor die historische Entwicklung als Hinführung zum Thema gewählt hat. Wie immer sind alle Zahlen, Daten und Fakten beeindrucken recherchiert, wenngleich ich mir in diesem Fall gewünscht hätte, dass Fußnoten direkt auf der entsprechenden Seite aufgelöst werden. Es wird also in erster Linie ökonomisch-sozialwissenschaftlich und weniger philosophisch. Ich kann die Lektüre sehr empfehlen, sie regt in jedem Fall zum Diskutieren an, daher eignet es sich auch insbesondere für einen (akademischen) Lesekreis.
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