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Rezension zu
Die Königin der Schatten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wunderbarer Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe!

Von: Jules Leseecke
20.07.2015

Erika Johansen ist mit »Die Königin der Schatten« ein wunderbarer Auftakt dieser Fantasy-Reihe gelungen. Auf der englischen Wikipedia-Seite heißt es, der erste Teil einer Trilogie. Ich warte mal ab und solange nicht so ein sinnloser vierter Teil wie bei Twilight rangeklatscht wird, ist alles in Ordnung. Ich würde die »Die Königin der Schatten« nicht gerade als Fantasy bezeichnen, sondern eher als eine hervorragende Mischung aus Fantasy und Dystopie verstehen. Im Mittelpunkt des ersten Bandes steht Kelseas steiler Weg vom Mädchen, das am Rande eines Waldes in Einsamkeit von ihren Zieheltern aufgezogen wurde, zur respektierten Königin von Tearling. Im Laufe der über 500 Seiten werden sehr viele Fragen aufgeworfen, die nicht beantwortet werden. Eine der wohl dringendsten Fragen ist »Was ist mit der Überfahrt gemeint und warum ging all das Wissen währenddessen verloren?« - Mit dieser Frage lässt sich auch ganz leicht die Mischung aus Fantasy und Dystopie erklären. Wir befinden uns in einer Welt der Fantasy, denn scheinbar besitzen ein paar ausgewählte Personen magische Fähigkeiten. Nur Trolle, Kobolde und Feen oder Zwerge gibt es nicht, die man sonst in einem Fantasy-Roman erwarten würde. Der dystopische Anteil liegt in der Überfahrt selbst verborgen. Denn, wenn ich das richtig verstehe, geht es bei einer Dystopie um eine verkorkste Zukunft – und das scheint die Überfahrt zu sein. Nur leider ist diese Frage im ersten Teil unbeantwortet geblieben. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich mir noch nicht ganz sicher über den Einsatz der Perspektivwechsel bin. Zwar wird alles in der dritten Person von einem allwissenden Erzähler berichtet, jedoch wechselt der Fokus immer und immer wieder. Einmal blicken wir der Königin selbst über die Schulter und verfolgen ihre Handlungen und im nächsten Kapitel schauen wir einer Torwache zu. – Diesbezüglich bin ich mir nicht sicher, ob man das vielleicht hätte anders machen können. Da mir jedoch selbst keine bessere Lösung einfällt und es eigentlich ein Gejammer von höherem Niveau ist, belassen wir es dabei. Vielleicht kommt die Auflösung im nächsten Band, wie wichtig solche Wechsel sind. Warum mir das Buch jedoch so sehr gefallen hat, ist, dass es eine besondere Botschaft an die Leser hat. Kelseas Liebe zu Büchern, die nach der Überfahrt gerettet wurden. »Ich habe eine Vision von einem Land voller Bücher, in dem alle Menschen lesen und schreiben können. Überall soll es etwas zu lesen geben, ja, es soll genauso alltäglich werden wie zu Zeiten vor der Überfahrt. Selbst die Armen sollen sich Bücher leisten können.« (S. 403) Für mich entsteht der Eindruck, dass die Menschen nach der Überfahrt einen gewaltigen Rückschritt gemacht haben. Anscheinend ist all das Wissen, dass sie vorher besaßen, verloren gegangen und nur wenige Bücher (die wichtigsten – Rowling!!!) sind erhalten geblieben und wir befinden uns in einer Art späten Mittelalter. Ich hoffe einfach, dass all diese Fragen in den nächsten zwei Bänden beantwortet werden, weswegen ich mir erst nach Band 3 eine Kritik diesbezüglich erlaube.

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