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Rezension zu
Abendrot

Ein "ehrenwertes" Haus

Von: Ayasha
12.08.2022

Darum geht’s: Nach einem Vorfall fliegt die junge Engländerin Jess zu ihrem Bruder nach Paris, der ihr versprochen hatte, sie für ein paar Wochen bei sich aufzunehmen. Als sie mit ihrem Koffer vor dem mondänen Haus im Pariser Stadtviertel Montmartre steht, in dem Ben wohnt, klingelt sie jedoch umsonst. Ihr Bruder antwortet weder auf das Klingeln noch auf Handy-Nachrichten. Es gelingt ihr dennoch ins Haus und in Bens Wohnung zu gelangen. Je länger sie kein Lebenszeichen von ihrem Bruder bekommt, umso größer wird ihre Sorge, ihm könne etwas zugestoßen sein. Die Nachbarn in dem scheinbar ehrenwerten Haus sind leider keine Hilfe. Im Gegenteil: Jess trifft auf eine Wand von Schweigen und Ablehnung. Die Hausbewohner scheinen alle etwas zu verbergen zu haben. Jess beginnt Nachforschungen anzustellen und findet Unfassbares heraus. So fand ich’s: Was auf den ersten Blick sofort auffällt sind die kurzen Kapitel und vor allem auch die zahlreichen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. Da mich die Autorin bereits in ihrem vorherigen Buch „Sommernacht“ überzeugt hat, dass sie den Dreh definitiv raushat, ein solch komplexes Erzählgeflecht ohne Verwirrungen und Irrungen für den Leser zu knüpfen, hatte ich daher keine Bedenken, mich im Plot zu verlieren. Und das ist Lucy Foley in diesem Buch auch wieder sehr gut gelungen, was ihre originelle Erzählweise speziell und interessant macht. Trotzdem vermochte mich „Abendrot“ nicht ganz so zu begeistern wie „Sommernacht“. Trotz der knackigen Kapitel dauerte es für meinen Geschmack zu lange, bis der Plot an Fahrt aufnahm. Gleichzeitig fand ich die Charakterstudien der Einwohner des „ehrenwerten Hauses“ überaus spannend und pointiert, was für mich den sich zu Beginn hinziehenden Geschichtsverlauf wieder wett machte. Als die Geschichte sich zum Ende hin zu einem wahren Höhepunkt steigerte, erkannte ich Lucy Foleys Erzähltalent wieder und auch hier vermochte sie mich mit unerwarteten Wendungen, die stets in sich schlüssig blieben, zu überraschen, so dass sich schlussendlich doch noch den für Psychotriller üblichen Lesesog einstellte. Alles in allem habe ich „Abendrot“ gerne gelesen und für mich bleibt Lucy Foley auf der Liste der Autoren, auf deren neuen Bücher ich mich freue, ohne Genaueres darüber zu wissen. Ihre ganz eigene Erzählweise und auch die so unterschiedlichen Themen, die sie in ihre Geschichten einbaut, waren für mich bis jetzt immer ein gelungenes Leseerlebnis.

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