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Rezension zu
Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehnsuchtsschwestern

Von: wal.li
18.07.2015

Nichts ist mehr so wie es war. Rosemary wird zu den Großeltern geschickt und als sie wieder nach hause kommt ist ihre Schwester Fern nicht mehr da. Dieses Ereignis bestimmt Rosemarys Leben, denn Fern war wie ihre zweite Hälfte. Bei Fern durfte Rosemary einfach sie selbst sein. Nun im Kindergarten soll sie sich wie die anderen Kinder benehmen und so geht es weiter. Rosemary muss sich wie die anderen benehmen und kann es doch nicht. Wieder und wieder kommt das Affenmädchen durch. Selbst im Studium noch fällt es Rosemary schwer, Freunde zu finden. Dieser Roman wirkt wie der Bericht eines fehlgeschlagenen Experiments. Eine zerbrochene Familie bleibt zurück, die etwas Besonderes sein wollte. Der Vater, ein Wissenschaftler, geht der Frage nach, in wie weit man Affen- und Menschenkinder gemeinsam aufziehen kann, wie sie sich gegenseitig beeinflussen oder fördern. Dass dabei sowohl die Affen- als auch die Menschenseelen beschädigt werden könnten, scheint er nicht bedacht zu haben. Und dass Affen nicht immer die niedlichen Äffchen bleiben auch nicht. Auch als das Experiment beendet werden muss, scheint es keine Reflexion darüber zu geben. Die Familie fängt sich nicht auf, sie lässt sich nicht auffangen, sie stürzt ab. Eine Leerstelle bleibt und diese scheint größer zu werden, da auch Rosemarys Bruder verschwindet. Das Buch scheint ein Plädoyer dafür zu sein, dass man manche Experimente lieber nicht machen sollte, bei denen alle Beteiligten Schaden nehmen und es keine weiche Landung gibt. Doch wie typisch für die menschliche Natur, Neugier und Wissensdurst werden über Empathie und Verzicht gestellt. Die Folgen sind eben zu ertragen. Rosemary schildert wie es ihr ergangen ist, wie sie sich erinnert, wie sie sich fühlt. Eigentlich genial die Idee, das Affenmädchen sprechen zu lassen. Doch leider hat Rosemary beim Leser das gleiche Problem wie in ihrem geschilderten Leben, das Affenmädchen kommt ihr in die Quere. Deshalb wird der Leser nicht mitgenommen, sondern ist eher etwas mitgenommen von dieser traurigen Geschichte, die aber eher Distanz auslöst als Sympathie. Man bedauert Rosemary und ihre Familie, denkt sich, solche Experimente sollten zum Wohle aller Beteiligten lieber unterlassen werden, und möchte doch schnell zu einer anderen Beschäftigung übergehen. 3,5 Sterne

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