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Rezension zu
Violeta

Ein umfangreicher Familienroman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau

Von: Steffi
08.08.2022

"Violeta" von Isabel Allende erzählt die bewegende Geschichte von Violeta del Valle. Geboren 1920 inmitten einer Pandemie wird sie genau 100 Jahre später während einer weiteren Pandemie sterben. Violeta selbst ist die Ich-Erzählerin dieses Romans, die in Briefform ihr aufregendes Leben vor ihrem geistigen Auge Revue passieren lässt. Dieses ist geprägt von zahlreichen Höhen und Tiefen, die sie inmitten von politischen sowie gesellschaftlichen Umbrüchen erlebt. Dies ist das erste Buch, das ich von der Bestsellerautorin Isabel Allende gelesen habe und meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Die Autorin ist eine wundervolle Geschichtenerzählerin, die ihre Charaktere sehr gut ausarbeitet und jedem einzelnen eine eigene Persönlichkeit verleiht. Allen voran natürlich Violeta selbst, die einen unbezähmbaren Willen hat und die mir besonders in ihren schwachen Momenten ans Herz wuchs. Die Briefe an Camillo gleichen einer Art Lebensbeichte und so geht sie auch mit sich selbst ins Gericht, beschönigt nichts und gibt ihre eigenen Fehler unumwunden und mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit zu. Auch die anderen Charaktere, beginnend mit ihrer Nanny Miss Taylor über ihren Bruder José Antonio bis hin zu ihrem charismatischen Liebhaber Julián erwachten vor meinem inneren Auge zum Leben. Sehr interessant fand ich zudem den historischen Kontext, in den dieser Roman eingebettet ist. Die Weltwirtschaftskrise, politische Unruhen, die Militärdiktatur in Chile, der Kampf der Frauen um Gleichberechtigung, all dies lässt die Autorin geschickt in die Handlung einfließen und hielt meine Aufmerksamkeit so bis zum Ende hin aufrecht. Ich habe das Hörbuch dieses Romans gehört und die Sprecherin Angela Winkler hat - auch dank ihrer ruhigen und sanften Erzählweise - hervorragende Arbeit geleistet: Ich hatte das Gefühl als würde die 100-jährige Violeta selbst zu mir sprechen und ausschließlich mir ihr ereignisreiches Leben anvertrauen. Ich bekam ein Gefühl von Nähe, das mich zeitweise vergessen ließ, dass es sich bei "Violeta" um einen fiktionalen Roman handelt. Fazit: "Violeta" ist ein umfangreicher, fast schon überbordender Familienroman über das Schicksal einer ganz und gar außergewöhnlichen Frau. 4,5/5

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