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Rezension zu
München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.

München 72

Von: Manuela Hahn
05.08.2022

1972 war ich noch viel zu jung um bewusst mitzubekommen was bei den Spielen in München geschah, alles, was ich damals wusste, war, das etwas Schreckliches geschehen war. Als ich alt genug, war um mich vielleicht mit den Ereignissen zu beschäftigen, hatte längst anderes das Geschehen verdrängt. Ich gebe zu ich habe seit Jahren nicht mehr an die Olympischen Spiele in München 1972 gedacht, bis mir der Roman der Autorin Petra Mattfeld in die Hände fiel und sie mir in Erinnerung rief. Eingebettet in eine fiktive Romanhandlung beschreibt die Autorin die Ereignisse im September 1972. So erzählt sie von der Liebe zwischen der Bogenschützin Angelika Novak, die aus der DDR stammende junge Frau ist absolut begeistert von dem, was sie während der Spiele erleben darf. Als sie auf den israelitischen Ringer Roman Gagarin trifft und sich mit ihm anfreundet, wird ihr der Umgang mit ihm allerdings verboten und Angelika begreift zum ersten Mal, wie eingeschränkt ihr Leben ist. Der Journalist Goldmann eckt mit einem kritischen Artikel an, er passt nicht zu dem Bild, das die Welt von den friedlichen Spielen sehen soll, zu diesem Bild passend wurden sogar extra Polizeiuniformen entworfen, die in modischem hellblau fröhlich wirken sollten, die für die Spiele eingesetzten Beamten trugen nicht einmal Waffen. Die Sicherheitsvorkehrungen im Olympischen Dorf waren erschütternd lax, die Terroristen kletterten am Morgen des 5. September unbehelligt über die Mauer und alles, was danach geschah, ist ein Zeugnis der damaligen Unfähigkeit der Staatsorgane. So manches im Roman habe ich mit Kopfschütteln gelesen, zu unglaublich schien mir dieses Versagen. Im Nachwort klärt Petra Mattfeld auf, was an ihrem Roman fiktiv ist und was den Tatsachen entspricht, auch welche Personen wirklich beteiligt waren und wen sie für ihre Geschichte erschuf. Einige Personen im Roman sind realen Beteiligten nachempfunden, Roman Gagarin z.B. beruht auf dem israelischen Ringer Mark Slavin. Ich bin zutiefst beeindruckt von diesem Buch und vergebe eine absolute Leseempfehlung.

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