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Rezension zu
Schau mir in die Augen, Audrey

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Witziger Jugendroman, mit einer Prise Drama.

Von: Katja W.
17.07.2015

Audrey hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich, Mobbing an der Schule ist heutzutage keine Seltenheit. Doch Audrey konnte sich davon nicht so gut erholen, weshalb sie ihre Eltern von der Schule nahmen und sie erstmal zu Hause bleibt. Sie traut sich kaum mehr hinaus und selbst zu Hause trägt sie eine Inhalt: Sonnenbrille um den Menschen nicht direkt in die Augen schauen zu müssen. Mit fremden Leuten reden? Auf gar keinen Fall! Nur ihre chaotische Familie ist ihr einziger Ansprechpartner. Leider muss sie sich irgendwann auch dem Besuch ihres Bruders stellen, seinem Freund Linus. Schreibstil: Der Schreibstil ist einfach gehalten, man hat keine Probleme das Buch schnell und flüssig zu lesen. Leider kann ich an dieser Stelle keine Vergleichsmöglichkeiten zu den Erwachsenen-Romanen von Sophie Kinsella ziehen, hab ich leider noch keinen gelesen. :) Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Audrey. Meinung: Der Anfang ist wirklich extrem witzig, ich hatte ein Dauerschmunzeln im Gesicht und kam gar nicht mehr davon los. Nicht so toll zum Anfang fand ich das 'herumreiten' auf dem Problem von Audrey. Klar muss man nicht sofort Licht ins Dunkel bringen, aber... und plötzlich war das Buch zu Ende. Audrey hat in mir ein paar mal das Gefühl geweckt, als wäre sie nicht erst vierzehn Jahre. Sie scheint in manchen Punkten viel reifer. Ich fand es unheimlich schwer sich in Audrey hineinzuversetzen, weil man nicht weiß, was ihr Verhalten ausgelöst hat. Doch Verständnis konnte ich irgendwie aufbringen, fiel doch alles unter das Thema Mobbing. Linus hat mir gut gefallen, weil er der erste außenstehende Mensch ist, der Impulse zur Besserung von Audrey gibt. Jemand, der nicht lacht und abstoßend reagiert, wenn sich ein Mensch anders verhält, sowas gibt es heutzutage selten. Dennoch habe ich lange Zeit auch Angst gehabt, ob er wirklich gut ist für Audrey. Die Nebencharaktere waren toll. Alle in Audreys Familie sind herrlich. Die Mutter, die selbst mich auf die Palme gebracht hat, sie war zum schießen, teilweise so familienbesessen und hat doch keine Ahnung von ihren Kindern. Der Vater... oh man was hab ich über ihn gelacht, klarer Fall von mangelnder Autorität. Und dann die beiden Brüder Frank und Felix. Frank als kleiner Computerspielsuchti, dem nie die Argumente ausgehen und Felix der kleine Vierjährige, der alles nachplappert und einfach nur bezaubernd ist. Das Buch spielt größtenteils nur im Familienhaus von Audrey, was es jedoch nicht langweilig macht. Man bleibt am Ball, weil man wissen will was mit Audrey geschehen ist. Warum ich das schon wieder erwähne? Weil jetzt mein größter Kritikpunkt kommt. Sophie Kinsella klärt die Geschehnisse nicht auf. Man kann sich als Leser nur vorstellen wie schwer es für Audrey gewesen sein muss, wer sich aber nicht in die Lage hineinversetzen kann, der wird sich in Audrey und somit auch in das Buch nicht hineinversetzen können. Schau mir in die Augen, Audrey ist eine witzige Familiengeschichte, mit ein paar dramatischen Einschlägen, die mich gut unterhalten konnte. Das Buch behandelt das Thema Mobbing und Folgen auf eine etwas unkonventionelle Art. Eine neue Erfahrung für mich, sich nur mit den Folgen, aber nie mit der Entstehung zu beschäftigen. Ein bisschen mehr hätte die Autorin gern preisgeben können. Fazit: Solider Jugendroman, der trotz Ernsthaftigkeit nie an Witz verliert.

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