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Rezension zu
Talberg 2022

Grandioses, beklemmendes Finale!

Von: Seitengeraschel
26.07.2022

Im dritten und letzten Teil dieser Trilogie entführt uns Max Korn wieder in die niederbayrische Provinz. Genauer gesagt begeben wir uns wieder in das abgelegene und geheimnisvolle Talberg. Diesmal befinden wir uns im Jahr 2022, wie der Titel ja auch schon nahelegt. Die Geschichte beginnt, als ein schwerer Orkan über Talberg hinwegfegt – Bäume werden entwurzelt, Häuser werden zerstört, die Straßen werden überschwemmt. Bald ist Talberg komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Weder Strom noch Internet sind funktionstüchtig, die Straßen sind in alle Richtungen unpassierbar. In diesem Chaos entdeckt der Talberger Polizist Adam Wegebauer die verscharrten Knochen eines Kindes, die der Sturm nunmehr freigelegt hat. Sein Fund löst sofort ein Gefühl tiefster Beklemmung in ihm aus. Und er stellt sich die Frage: Wer war dieses Kind, das hier umgebracht und anschließend verscharrt wurde? Könnte es sich dabei um Alfred Hirscher handeln, der im Jahr 1933 als Zehnjähriger plötzlich verschwand? Oder sind die Knochen womöglich neueren Datums und der Täter weilt noch immer in Talberg? Adam Wegebauer ermittelt und taucht tief in die düstersten Abgründe seiner und Talbergs Vergangenheit ein. Dabei stößt er auf ein zutiefst verstörendes und verworrenes Rätsel, das ihn an seinem Verstand zweifeln lassen wird… MEIN EINDRUCK Nach den ersten beiden Teilen war ich unglaublich auf den finalen Teil der Talberg-Trilogie gespannt. Noch dazu habe ich mich gefragt, wie Max Korn wohl mit der Moderne im düsteren und rückständigen Talberg umgehen würde. Schon im zweiten Teil hatte ich das Gefühl, als hätte sich der Autor ein wenig um den Fortschritt der Moderne „herumgedrückt“, als er den zweiten Teil aus der Sicht einer Einsiedlerin erzählt hat, die lebt wie im 19. Jahrhundert. Und auch in diesem Teil hält die Moderne wieder keinen Einzug in Talberg: Ein Orkan schneidet das Dorf von jeglicher modernen Technik ab. Allerdings habe ich dadurch erkannt, dass sich der Autor absolut nicht um die Moderne „drückt“ – vielmehr scheint dies einfach das Schicksal dieses Dorfes zu sein. Die Moderne, der Fortschritt, die Aufklärung hat in diesem Ort der Düsternis und des Bösen einfach keine Chance. Vor dem Bösen, das Talberg innezuwohnen scheint und den alles beherrschenden Naturgewalten, gibt es einfach kein Entkommen. Obwohl ich dieses Mal wirklich eine Weile gebraucht habe, um in die Geschichte reinzukommen, hat das Buch v.a. in der zweiten Hälfte extrem angezogen und ein hochspannendes, düsteres und extrem bedrückendes Finale für diese Trilogie hervorgebracht. Natürlich sind alle Bücher aus der Trilogie düster und beklemmend sowie zeitweise brutal. Allerdings hat der dritte Teil für mein Empfinden nochmal eine Schippe draufgelegt. Mehrfach musste ich das Buch zuklappen und wegen des Gelesenen erstmal tief durchatmen. Teilweise war das wirklich keine leichte Kost – insbesondere in puncto Gewalt gegen Frauen und Kinder. Nichtsdestotrotz war ich wieder vollkommen im „Talberg-Feeling“ drin – diese kalte Düsternis und dieses unterschwellige Böse, das jede Seite durchtränkt und sich wie der Talberger Nebel durch die Geschichte zieht, ist einfach unvergleichlich und für diese Reihe absolut einzigartig. Dabei greifen die Zusammenhänge der sich entwickelnden Rätsel messerscharf in einander und die Geschichten und Schicksale fügen sich genau in die Trilogie ein. Sowohl vom Gefühl beim Lesen als auch inhaltlich fühlt sich beim Lesen alles stimmig einfach nach „Talberg“ an, großartig! Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass insbesondere Psychothriller-Fans bei diesem dritten Teil besonders auf ihre Kosten kommen werden. Das Ende fand ich unheimlich gelungen, da es diese dreiteilige Geschichte mit all ihren Verwebungen, großen Mysterien und Schicksalen wirklich großartig abgerundet und mich als Leserin trotz der heftigen Inhalte mit einem positiven Gefühl zurückgelassen hat. Insgesamt ist die Talberg-Reihe für mich wirklich ein riesiges Jahreshighlight, das mein Bücherregal sicher nie verlassen wird. Ganz große Empfehlung von meiner Seite! Irgendwie hoffe ich ja auch, dass Max Korn irgendwann noch einen vierten Teil schreiben wird – vielleicht geht er ja da dann nochmal weit zurück in der Vergangenheit und nimmt uns mal mit ins 19. Jahrhudnert, oder so? Ich würde mich freuen!

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