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Rezension zu
How to kill your family

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Grace, ich mag dich

Von: LeseBlick
16.07.2022

Pink im Cover. Für mich zuerst immer ein kurzer Schock, ABER man bleibt hängen und in Verbindung mit schwarz ein Hingucker. Der Titel ist Programm, da war ich mir gleich sicher und nach dem Stichwort Serienmörderin stand fest: muss ich lesen! Einzig skeptisch in Verbindung mit der Thematik ließ mich die Aussage, das Buch verspricht Humor und Witz, ratlos zurück bzw. ich war extrem neugierig, wie die Autorin DAS in DIESE Geschichte eingebaut hat. Aber ich musste nicht lange nach dem versprochenen Witz suchen. Grace trifft mit ihrer direkten Art total meinen Geschmack und auch meinen Humor. Nennen wir ihn einfach schwarzen Humor. Hier mal ein Beispiel: "Ich wartete am Empfang, während die Rezeptionistin, für deren tiefe Bräune mindestens zwei Sonnen nötig waren, im breitesten Slang telefoniert." (S. 37) Herrlich oder? Auf den ersten Seiten erfährt der Leser mehr übe die Hauptakteurin im Buch, Grace Bernard. Den Prolog erzählt uns Grace aus einem Frauengefängnis. Mein erster Gedanke war, dass ihr Plan nicht funktioniert hat. Aber weit gefehlt. Man erfährt am Ende des Einstiegs, dass Grace wegen einer Tat sitzt, die sie gar nicht begangen hat. Für meinen Geschmack ein sehr spannender Einstieg, wusste man als Leser doch bereits, welch großer Plan auf Grace Liste stand. "Ich befreite die Gesellschaft von einer zerstörerischen Gruppe von Menschen. Einer Familie, die sich alles unter den Nagel reißt, was sie kriegen kann, und die für andere nur Verachtung übrig hat." (S. 166) Die Charakterbeschreibung über das gesamte Buch hinweg fand ich gut, realistisch und nachvollziehbar. Grace trägt Emotionen mich sich herum, die vor allem ihrer Kindheit zu Grunde liegen. Bereits als junges Mädchen fasst sie den Entschluss ihre Mutter und irgendwie auch sich zu rächen. Ihr Leben hätte ganz anders verlaufen können, wobei Grace innerlich weiß, dass die Realität nach ihrem Geschmack ist. Als Leser gerät man hier sehr schnell auf ihre Seite, trotzdem sie tut, was sie für richtig hält. "Ich habe nie darüber nachgedacht, dass ich mein Leben absichtlich kleingehalten habe - angetrieben von Wut und Hass auf Menschen, die keinen Gedanken an mich verschwendeten." (S. 366) Wovor ich nach dem ersten Drittel etwas Bange hatte und was sich im Verlauf auch bestätigte, war, dass dieser Roman von Bella Mackie keinen wirklichen Spannungsbogen aufweist. Zwar war ich durchgehend neugierig, wieso Grace trotz ihres Plans nun unschuldig im Gefängnis sitzt, aber das reichte mir nicht so ganz. Es ist ein Roman, welcher zwar blutige Inhalte umfasst, aber meiner Meinung nach nicht als Thriller oder ähnliches einzuordnen ist. Grace hat einen Plan und diesen arbeitet sie Punkt für Punkt ab, um ihr Vorhaben zu erreichen: ihre eigene Familie auszulöschen. Um meine Rezension kurz etwas aufzulockern, hier nochmal ein paar wichtige Worte von Grace Bernard: "Verzehre dich nie danach, im Licht eines Mannes zu stehen. Blas ihm das Licht lieber aus." (S. 203) Ein Pluspunkt für mich war, dass Grace in ihre Lebensgeschichte viele andere literarische Werke einbaut, welche sie geprägt haben oder einfach in bestimmte Situationen im Buch eingearbeitet wurden. Ich habe auf jeden Fall einige Buchtipps mitgenommen. Schreibstiltechnisch habe ich wenig zu meckern. Einige Kapitel erschienen mir zu detailliert beschrieben und gerieten dadurch für meinen Geschmack etwas zu lang. Dennoch konnte mich die Autorin am Ende mit einer völlig unerwarteten Wende nochmal voll überraschen. Mein Fazit "How to kill your family" ist ein Buch welches den Leser mitnimmt auf eine tödliche Reise. Die Reise der Grace Bernard. Ihr Motiv ist klar definiert und ihre Opfer haben es alle verdient. Ein Szenario, dessen Motiv auf der Welt, wer weiß nicht wie oft vorkommt und innerlich frage ich mich, ob es viele Grace's Bernards auf dieser Welt gibt. Trotz des fehlenden Spannungsbogens ein Buch, welches ich gern gelesen habe.

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