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Rezension zu
Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen

Barnaba Carbonaro

Von: „Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“
07.07.2022

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor: „Terra di Sicilia – Die Rückkehr des Patriarchen“ von Mario Giordano 1880 – 1960 Taormina / München Barnaba Carbonaro, genannt „Nino“wird 1880 in Sizilien geboren. Er wächst in archaischen Verhältnissen in Sizilien auf, wo Armut, Gewalt und harte Arbeit seine kurze Kindheit prägt. Aber Ninos Kopf ist und bleibt voller Wünsche und Träume, die ihn aus dieser Welt entfliehen lässt. "Und tatsächlich steigt er mit Gewitztheit und Mut vom bettelarmen Analphabeten zum Dandy auf und schließlich zum geachteten Zitrushändler auf dem Münchner Großmarkt. Ein Leben wie eine Odyssee, voller Triumphe und bodenloser Niederlagen, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht. Barnaba zeugt vierundzwanzig Kinder, verdient ein Vermögen und verliert alles. Am Ende seiner langen Reise blickt der Patriarch auf den hungrigen Jungen zurück, der auszog, den Göttern das große Glück abzutrotzen. Und er versteht, dass ihm zwischen Abschieden und Neuanfängen, zwischen süßen Mandarinen und bayerischem Schnee etwas viel Größeres gelungen ist.“ Fazit: Mario Giordano schreibt Romane, Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher, Drehbücher und Hörspiele. Er selber ist in München geboren, sein Vater stammt jedoch aus Sizilien, daher der Bezug in seinen literarischen Werken zu diesem Land, zu den ursprünglichen Wurzeln seiner Familie. Große Erfolge feiert der Autor mit seinen „Tante Poldi Krimis“, die ebenfalls in Sizilien spielen. Nun hat Giordano uns mitgenommen auf eine faszinierende und bewegende Zeitreise und präsentiert eine meisterhafte Familiengeschichte. Die sizilianische und bayrische Geschichte in denen das Familienepos spielt, sind gut recherchiert und literarisch detailliert umgesetzt. Sehr bildgewaltig erzählt der Autor, schweift dabei nie ab und so hatte ich oft das Gefühl die von Ihm beschriebenen Mandarinen förmlich auf meiner Zuge zu spüren. Auch die Toten, die in Form von Geistern mit am Tisch oder im Auto saßen, waren regelrecht spürbar. Hier sei gesagt, dass der Autor das Übersinnliche sehr genau beschreibt, bei mir jedoch nie das Gefühl aufkam, die Geschichte driftet an der ein oder anderen Stelle ins Esoterische ab. Die Charaktere sind lebendig und mit Tiefgang dargestellt, allen voran natürlich Barnaba Carbonaro, der Dreh- und Angelpunkt dieses Romans. Geboren mit einer „Glückshaut“ trotzt er dem Leben, denn durch Armut, Demütigungen, harte Arbeit und brutalen Schläge seines Vaters ist er zäh geworden. Er hält durch wo andere längst aufgegeben hätten. Sicher ist Barnaba „Nino“ eine sehr ambivalente Figur; ein sizilianischer Mann der 1880 geboren wurde und entsprechend seiner Zeit sehr patriarchalisch geprägt wurde. Das heißt auch, dass viele Liebschaften wie selbstverständlich sein Leben prägten, auch wenn Pina seine eigentliche Ehefrau ist und er sich nie von ihr trennte. Das er Analphabet ist und auch Deutsch nie richtig verstanden und gesprochen hat, kann er mit seiner immensen Kreativität und seinem phänomenalen Zahlenverständnis ausgleichen. Was ihn jedoch vor allen ausmacht, ist sein unbändiger Lebenswille verbunden mit einer unsäglichen Lebenslust. Aber auch die Verantwortung – als Patriarch – seine Familie gut versorgt zu wissen. Eine sehr unterhaltsame, spannende und hervorragend erzählte Familiengeschichte! Besten Dank an den „Goldmann Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

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