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Rezension zu
Talberg 2022

Ein wendungsreicher Spannungsroman mit einem überraschenden Ende

Von: eschenbuch
01.07.2022

Inhalt: Talberg, 2022. Sintflutartige Regenfälle ergießen sich über das kleine Dorf im bayerischen Wald – und bringen einen schrecklichen Fund zu Tage: die Knochen eines Kindes, versteckt im Wurzelwerk einer Buche. Schnell macht eine Vermutung im Dorf die Runde: Handelt es sich um die Gebeine des Hirscher-Jungen, der in den 1930er Jahren spurlos aus Talberg verschwand? Es gilt an Adam Wegbauer, der sein Dasein als Dorfpolizist Talbergs fristet, dies zu klären. Seine Ermittlungen führen ihn nicht nur in die Vergangenheit Talbergs, sondern reißen auch alte, schlecht verheilte Wunden auf… Persönliche Meinung: „Talberg 2022“ ist ein Spannungsroman/Krimi von Max Korn. Chronologisch bildet „Talberg 2022“ zwar den Abschluss der Talberg-Trilogie, allerdings kann der Roman auch ohne Kenntnis der beiden Vorgänger „Talberg 1935“ und „Talberg 1977“ gelesen werden: Die Handlungen der drei Romane sind losgelöst voneinander, das Figurenpersonal ist weitgehend ein anderes und kein Roman spoilert den anderen, sodass die Bücher in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können. Erzählt wird „Talberg 2022“ in zwei Teilen: „Buch Adam“ und „Buch Eva“. In „Buch Adam“ wird die Perspektive Adam Wegbauers eingenommen. Im Fokus stehen hier seine Ermittlungen im Fall der freigespülten Knochen. Zugleich wird allerdings die nicht immer einfache Kindheit/Jugend Adams mithilfe von Zeitsprüngen sequenzartig beleuchtet. Spannend an „Buch Adam“ ist – neben der großen Frage nach der Identität der Leiche –, dass Adam ein Trauma in sich trägt, das er allerdings nicht wirklich greifen kann. Somit weiß man als Leser*in nie so ganz, mit wem man es bei Adam tatsächlich zu tun hat. Im zweiten Teil, „Buch Eva“, wird hauptsächlich die Perspektive der titelgebenden Eva eingenommen. Wer dies ist und was in diesem Abschnitt passiert, möchte ich nicht spoilern. Wie schon die beiden vorherigen Talberg-Romane wird auch „Talberg 2022“ atmosphärisch dicht erzählt. Besonders hervorzuheben ist dabei die Darstellung des von Misstrauen geprägten dörflichen Mikrokosmos und die Beschreibung des starken Unwetters, die während des Lesens frösteln lässt. Stärker als „Talberg 1935“ bzw. „1977“ orientiert sich „Talberg 2022“ an der typischen Krimistruktur. Der Fall (und die Ermittlungen in diesem) stehen im Fokus; es gibt insgesamt weniger Nebenschauplätze und Perspektiven, sodass die Handlung konzentrierter ist. Die Handlung besitzt eine schöne Spannungskurve, ist wendungsreich und endet überraschend. Sehr schön ist auch das epilogartige letzte Kapitel, in dem ein großes Fragezeichen zu einem versöhnlichen Ende geführt wird. Insgesamt ist „Talberg 2022“ ein fesselnder, wendungsreicher Spannungsroman, der sich stimmig in die Talberg-Reihe einfügt.

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