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Rezension zu
Das Lied von Eis und Feuer 01

Das Lied von Feuer und Eis - 1. Die Herren von Westeros

Von: Poldi
14.07.2015

Westeros ist in sieben Königreiche aufgeteilt, die von mächtigen Adelshäusern beherrscht werden. Eddard Stark an einen dieser Höfe berufen, um dem König als Berater zur Seite zu stehen. Doch auch er muss sich bald den Intrigen der machthungrigen Intriganten ausgesetzt sehen. Und während Eddards Frau vorerst in ihrer Heimatstadt bleibt, sind auch ihre Söhne über den gesamten Kontinent verteilt... G.R.R. Martin ist mit seinem „Lied von Feuer und Eis“ momentan in aller Munde. Die mehrbändige Romanserie gilt schon während des Erscheinens als eins der umfangreichsten und lesenswertesten Fantasy-Werkes der heutigen Zeit, was zudem noch durch die erfolgreiche Serie „A Game of Thrones“ unterstützt wird. Der erste Band „Die Herren von Winterfell“ zeigt schon einmal, dass sich Martin nicht an gängige Konventionen für seine Romane hält und setzt zu Anfang auf erstaunlich wenige fantastische Elemente, sodass der Roman streckenweise eher wie ein historisches Drama anmutet. Und auch ansonsten arbeitet er vieles wesentlich differenzierter heraus: Die Welt von Westeros wird sehr detailverliebt beschrieben, sowohl was Örtlichkeiten als auch gesellschaftliche Strukturen angeht. Und auch die Charaktere wirken nicht wie vom Reißbrett, sondern sind in zahlreichen Facetten beleuchtet und sind sehr umfassend beschrieben – und das aus mehreren Perspektiven. So wendet sich nicht nur einmal das Blatt für den Leser, wenn er einen vermeintlich „Bösen“ plötzlich ganz anders wahrnimmt und seine Beweggründe sehr gut nachvollziehen kann. Reine Schwarz-Weiß-Malerei wird hier an keiner Stelle betrieben. Und so kann man sehr tief eintauchen in diese sehr komplexe Welt, und das erfordert auch eine Menge Aufmerksamkeit vom Leser. Die zahlreichen Charaktere werden in verschiedenen Handlungssträngen eingebaut, die daraus resultierenden Zusammenhänge und Beziehungen sind zwar gut beschrieben, wollen aber auch verinnerlicht werden. Hilfreich dabei ist der Anhang, der neben einer Karte des Nordens von Westeros auch eine Übersicht über die verschiedenen Häuser und weitere Beschreibungen enthält. Die Handlung liest sich dabei sehr flüssig, wobei zahlreiche Perspektivwechsel für zusätzliche Dynamik sorgen. Nichtsdestotrotz wird man auch in diesem sehr gelungenen Werk Passagen finden, die für einen persönlich nicht so interessant sind wie andere – wenn der Lieblingscharakter über einige Kapitel nicht vorkommt oder zu anderen Aspekte geschwenkt wird, wo man gern noch weitergelesen hätte. Doch auch diese sind sehr lesenswert und fügen sich in das brillante Gesamtkonzept ein. Die Sprache wird dabei sehr vielfältig verwendet, wobei auch schon mal ins Detail gegangen wird. Gewaltdarstellungen sind hier recht häufig zu finden, und auch Sexualität findet häufig Einzug. Zwar wird hier von allzu expliziten Beschreibungen abgesehen, doch da auch – nennen wir es mal ungewöhnliche – Seiten der menschlichen Lust vorkommen, ist das Thema insgesamt recht präsent. Ein sehr komplexes Fantasy-Werk, das dem Leser einiges abverlangt – aber auch vieles bietet. Eine sehr lebendige Welt voller Intrigen, menschlichen Schicksalen und Kämpfen, sehr gut beschriebene und vielseitige Charaktere, ein dichtes Geflecht aus Beziehungen und Zusammenhängen. Dazu kommen zahlreiche Überraschungen, die man auch als geübter Leser nicht vorhersehen kann und krasse Wendungen darstellen – hervorragend und zu recht so gehypt!

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