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Rezension zu
Heldenklingen

Großartig!

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
05.06.2022

Die erste Klingen Trilogie fand ich absolut genial - danach folgte Racheklingen, was seinem Namen alle Ehre gemacht hat und jetzt war "Heldenklingen" an der Reihe, von dem ich schon einiges gehört habe. 900 Seiten über wenige Tage einer Schlacht: die Union gegen die Nordmänner. Und nein, es sind keine 900 Seiten Gemetzel, denn in einem Krieg heißt es oft: warten. Formieren, intrigieren, reisen, verhandeln usw. Das ist wirklich ein "Heldenstück", was Joe Abercrombie hier geschrieben hat! Auch wenn das als Einzelband deklariert wird, würde ich (wie immer) dazu raten, die Reihenfolge einzuhalten. Die Hauptcharaktere sind zwar "neu", aber man kennt die Namen aus den vorherigen Bänden und ich finde es immer besser, wenn man die Vorgeschichten zu den Figuren kennt. Auch wenn sie vorher nur nebenher erwähnt wurden. Für den Gesamüberblick ist es aber definitiv ein intensiveres Eintauchen und Verstehen. Gerade auch der erste der Magi, Bayaz oder auch Espe Caul, wenn man hier die Hintergründe kennt ordnet man diese Figuren einfach ganz anders unter! Drei Männer. Eine Schlacht. Keine Helden. Heißt es. Aber es geht mehr als um diese drei Männer, mehr als um eine Schlacht und auch wenn es keine Helden gibt, gibt es doch heldenhafte Taten, vor allem im kleinen. Wer hier jetzt 900 Seiten blutige Kämpfe erwartet hat völlig falsche Vorstellungen. "Kriege sind harte Arbeit, auch ohne irgendwelche Leute, die meinen, unbedingt miteinander kämpfen zu müssen." Zitat Seite 109 Natürlich gibt es kleine Scharmützel und Kämpfe, die wieder mal genial beschrieben sind, dennoch gibt es Pausen, ja Langeweile für die Soldaten bzw. Recken auf beiden Seiten - natürlich nicht für den Leser! Denn oftmals ist das Warten eine essenzielle Strategie. Abercrombie zeichnet die Charaktere sehr bildhaft in all ihren Facetten - ob es der Junge aus dem Dorf ist, der sich einen heldenhaften Namen machen möchte, oder ein alter Streiter, der sich nach all den Jahren mit blutiger Klinge endlich zur Ruhe setzen möchte ... machtbessene Anführer, Kriegstreiber und solche die nach Ruhm trachten sind zuhauf dabei, aber aber auch einige wenige, die gerne Frieden stiften würden. Ich liebe diese Figuren, die man nie so wirklich in bestimmte Kategorien pressen kann! Ihre Hoffnungen, inneren Kämpfe und oft falschen Entscheidungen haben mich mitfiebern lassen von Anfang bis Ende. "Der Krieg bringt das Schlimmste in einem Menschen hervor - seine Gier, seine Feigheit, Grausamkeit! Aber auch das Beste - unseren Mut, unsere Stärke, unsere Großmut!" Zitat Seite 637 Braucht man dafür wirklich einen Krieg? Der Satz stimmt schon nachdenklich oder? Denn natürlich zeigt sich hier in dieser Situation ganz besonders - aber eigentlich erleben wir es jeden Tag, jeden Augenblick, uns selbst gegenüber aber auch jedem, dem wir begegnen. Vor allem zeigt sich, wie sinnlos das alles ist. Wenn sich Männer gegenseitig Abschlachten, den Befehlen folgend, egal mit welchen Konsequenzen ... und natürlich gibt es, wie gesagt, einige Kampfszenen in dem der Autor kein Blatt vor den Mund nimmt und das Grauen und die Hässlichkeit des Krieges uns direkt vor Augen geführt wird. Und wie einfach es wäre, eigentlich, mit Worten und ein bisschen Entgegenkommen dies alles zu vermeiden. Ein grandioses Epos einer Schlacht, in der die Figuren und ihr innerstes Ringen in all dem Chaos um sie herum im Mittelpunkt steht und dem ich mit einer makaberen Faszination gefolgt bin. Ich freu mich schon auf den nächsten Band "Blutklingen" und ich bin gespannt, welchem der Charaktere ich dort wieder begegnen werde!

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