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Rezension zu
Miez Marple und die Kralle des Bösen

Unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch

Von: Hermia
26.04.2022

Der Roman „Miez Marple und die Kralle des Bösen“ von Fabien Navarro hat mich auf Anhieb angesprochen. Es handelt sich um eine Detektivgeschichte, die sich ganz im Reich der Tiere, genauer gesagt, dem der Katzen zuträgt. Miez Marple, eine ehemalige hoch angesehene Katzendetektivin, hat sich vor kurzem dazu entschieden ein ruhigeres Leben zu führen, und ihre Detektivarbeit an den Nagel zu hängen. Doch lange kann sie ihre Frührente nicht genießen, denn kurz darauf wird ihr bester Freund, Kater Watson, unschuldig als Hauptverdächtiger eines brutalen Mordes festgenommen. Seine Ermittlungen hatten ihn auf einen verworrenen Fall stoßen lassen, der ihn in diese prekäre Situation gebracht hat. Wird Miez Marple ihren Freund rechtzeitig retten können? Was hat es mit Watsons Fall auf sich und ist die Katzen-Polizei überhaupt an einer Lösung dieses Falls interessiert? All diese Fragen werden in dem Roman beantwortet. Wie bereits erwähnt, hat mich das Konzept dieser Geschichte sehr angesprochen. Ich liebe Detektivgeschichten, vor allem die von Agatha Christie, und auch Sherlock Holmes hat es mir sehr angetan. Außerdem habe ich bereits einige Geschichten aus der Sicht der Katzen gelesen, die mich sehr unterhalten haben. Der Roman schien also wie für mich geschaffen. Die Geschichte enthält auch viele Elemente, die mir gut gefallen haben. Beispielsweise wurden viele Katzen-Verhaltensweisen, die wohl jeder Katzenhalte kennt, auf lustige Art und Weise erklärt. So spricht Miez Marple z.B. davon ihre Besitzerin gut dressiert zu haben, da sie ihr immer Futter gibt und Aufmerksamkeit schenkt, wenn sie sich an deren Bein reibt. Oder die Anhäufung an Katzenvideos, die man im Internet findet, wird dadurch erklärt, dass eben auch Katzen das Internet regelmäßig nutzen. Auch andere alltägliche Phänomene wurden so, lustig verpackt. Gut fand ich auch, dass Navarro die Sprache an die „verdrehte“ Sichtweise angepasst hat. So tritt man z.B. nicht mehr in Fettnäpfchen, sondern in Fressnäpfchen. Jedoch muss ich dazusagen, dass mir diese Wortspiele und Referenzen teilweise auch zu oft vorkamen. Dadurch wurde ihnen, meiner Meinung nach, oft der Witz etwas entzogen, da ich als Leser erwartet habe, in jedem dritten Absatz ein Wortspiel zu entdecken und kein besonderer Überraschungseffekt blieb. So heißt Miez Marples Besitzerin Agathe Christiansen, der berühmte Schlagersänger-Kater Florian Silberschweif, sein Besitzer: Youtuber Schnurrjenko, die zwei Tauben mit gebrochenen Beinen nennen sich „schräge Vögel“ … Das Buch bombardiert regelrecht mit Wortspielen und ist dazu auch noch stark an unsere jetzige Popkultur gebunden, was persönlich nicht mein Geschmack ist. Was jedoch mein größtes Problem ist, ist, dass es zwar viele Handlungsstränge gibt, mich aber keiner besonders gefesselt hat. Für keinen Charakter habe ich ein starkes Mitgefühl entwickelt und wirklich mitgefiebert habe ich erst ab dem letzten Drittel der Geschichte. Im Fazit würde ich sagen, dass das Buch meinen Geschmack in manchen Punkten getroffen hat und in anderen eher weniger. Wenn man sich ein Buch mit Tiefgang oder stark ausarbeiteten Charakteren wünscht, ist es vielleicht nicht das richtige. Aber als leicht verdauliche Lektüre zwischendurch auf jeden Fall machbar. Wobei gesagt sein muss, dass der Autor schon etwas subtile Gesellschaftskritik in die Geschichte verpackt hat. Z.B. könnten, unter anderem, die korrupten Polizeiverhältnisse der Geschichte auf unsere Gegenwart übertragen und Schlüsse daraus gezogen werden. Genauso wird die Thematik der Tierversuche oder Mafia angerissen. Ich kann mir vorstellen, dass eine etwas jüngere Leserschaft, die vielleicht gerade erst ins Lesen einsteigt, großen Spaß an diesem Buch finden könnte, sprich vielleicht bin ich auch nicht die primäre Zielgruppe. Es ist sehr einfach geschrieben und die vielen Popkultur Referenzen könnten Kindern den Einstieg ins Lesen vereinfachen, da sie einen direkten Bezug zur Realität aufbauen können.

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