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Rezension zu
Die Brücke der Gezeiten 3

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Teil 3 - Vorsicht Spoiler auf Band 1 und 2

Von: André
07.07.2015

Die scharlachrote Armee ist im englischsprachigen Original die erste Hälfte des zweiten Bandes der vierteiligen Fantasy-Reihe The Moontide Quartet. Im deutschen ist es der dritte Band der auf acht Bände angelegten Reihe Die Brücke der Gezeiten. Mehr über das Buch könnte ihr hier und jetzt erfahren. Wenn ihr mehr über den Autor erfahren wollt, lege ich euch mein Interview mit David Hair ans Herz (im Blog). Worum geht es? (Achtung Spoiler auf Band 1 und 2) Auf Urte gibt es zwei Kontinente: Yuros und Antiopia. Yuros ist eng an das mittelalterliche Europa angelehnt, während Antiopia eher an Afrika und Indien erinnert. Ursprünglich war Urte genau so unmagisch wie unsere reale Erde, doch etwa 500 Jahre bevor die Handlung des ersten Bandes einsetzt, änderte sich dies schlagartig, als die Mitglieder einer kleinen Sekte plötzlich die Fähigkeit erlangten Magie zu wirken. Durch die Magie verschoben sich nicht nur schnell die Machtverhältnisse in Yuros, wo das Rondelmarische Reich und die Kirche des Corineus eine Vormachtstellung erlangten, sondern auch Antiopia blieb nicht unbeeinflusst. Zwar hatte Antiopia zunächst keine eigenen Magier aber die Magier aus Yuros errichteten mit Hilfe ihrer Magie eine Brücke zwischen den Kontinenten. Dies erhebt sich zwar nur alle zwölf Jahre während der Mondflut aus dem Meer, trotzdem verbindet sie die Kontinente in nie geahnter Weise. Die Politik, einschließlich der sich daraus ergebenden Kriege, ist das eine große Thema der Reihe. Das andere große Thema ist die Magie. Band 3 spielt nun in den ersten Monaten einer neuen Mondflut. Wie bereits zweimal zuvor, sendet Yuros seine Armeen zu einem Kreuzzug über die Brücke. Dort versucht man sich aber zum ersten mal zur Wehr zu setzten. Außerdem entbrennt eine eine wilde Jagd nach der Skytale des Corineus, dem Artefakt, das Nicht-Magier zu Magiern und Magier zu mächtigeren Magiern machen kann. Alaron verfolgt Cym, die die Skytale gestohlen hat und wird seinerseits von der Inquisition gejagd. Natürlich werden auch die Geschichten, der verschiedenen Einzelpersonen aus den ersten Bänden weiter geschrieben. Womit ist das Buch zu vergleichen? Bei den ersten beiden Bänden habe ich einen Vergleich zu Game of Thrones gezogen, weil es viele Gemeinsamkeiten gibt: Eine komplexe, glaubhafte Welt Charaktere, die nicht gut oder böse sind, sondern eine nachvollziehbare Motivation haben Eine Handlung, die sich über zwei Kontinente erstreckt Politik und Intrigen als zentrales Element Im Prinzip hat sich daran auch im dritten Band nichts geändert. Nun gut, dem einen oder anderen Charakter würde ich nun trotz nachvollziehbarer Motivation das Attribut böse zuschreiben aber das ändert nichts an der Glaubwürdigkeit der Figuren. Aber dadurch, dass sich nun viele Figuren rein räumlich in Bewegung befinden, fühlt sich das Ganze für mich jetzt ein wenig mehr wie eine klassische Fantasy-Geschichte an. Gelegentlich wird die Reihe wohl auch mit R. Scott Bakkers Krieg der Propheten-Trilogie verglichen aber diesen Vergleich kann ich nicht nachvollziehen. Bakkers Trilogie ist klar dunkler und philosophischer, während Hairs Reihe in erster Linie unterhaltsam und leicht zu lesen ist. Wie ist das Buch ausgestattet? Normalerweise gehe ich nicht auf die Ausstattung von Büchern ein, da sie mir selbst nicht besonders wichtig ist. In diesem Fall möchte ich aber eine Ausnahme machen. Am Anfang des Buches stehen zwei sehr hilfreiche Zusammenfassungen. Zum einen wird noch einmal die Vorgeschichte, also das, was vor Beginn des ersten Bandes passiert ist, zusammengefasst. Zum anderen gibt es eine Zusammenfassung des ersten Bandes. Eine Zusammenfassung von Band 2 fehlt aber leider. Nach Rücksprache mit dem Verlag war schnell klar, dass dies natürlich keine Absicht war. Die zweite Auflage wird diese Zusammenfassung enthalten und für Besitzer der ersten Auflage wird sie in Kürze auf der Verlagshomepage zur Verfügung gestellt. Mir liegt die Zusammenfassung schon vor und ich kann euch versprechen, dass ihr mit dieser Zusammenfassung gut für den dritten Band gerüstete sein werdet. Am Ende des Buches gibt es dann noch 24 Seiten Anhänge: Die Geschichte Urtes, Zeitrechnung, Religionen, Magie, Begriffe und handelnde Personen. Was hat mir gut gefallen? Gut gefallen hat mir vor allem, dass die Welt und die Personen wirklich glaubwürdig sind. Außerdem ist es eine Geschichte bei der man nicht weiß, wohin sie sich entwickeln wird. Es ist also nicht die typische Fantasy-Quest-Geschichte, bei der es von Anfang an um ein Problem geht, das dann am Ende in irgendeiner Form gelöst wird. Auch das gut ausgearbeitete Magiesystem, dass so detailliert ist, dass man es ohne weitere Arbeit direkt für ein Rollenspiel übernehmen könnte, spricht mich sehr an. Was hat mir nicht so gut gefallen? Die Welt ist sehr stark an unsere angelehnt. Zum Teil ist das durchaus prakisch. Wenn man zum Beispiel liest, dass etwas vom Monat Janun bis Februx dauert, dann kann man damit etwas anfangen, da die Monate ganz offensichtlich Januar und Februar entsprechen. Oder wenn man von der Stadt Istabad liest, denk man sofort an Istanbul und Islamabad und hat gleich ein passendes Bild vor Augen. Andererseits ist diese starke Entsprechung natürlich auch ein wenig fantasielos und macht viel vom "sense of wonder" kaputt. Des Weiteren merkt man diesem Band leider sehr an, dass er eigentlich nur die erste Hälfte eines Buches ist. Es wird einiges aufgebaut aber richtig spannende Momente sind leider selten. Fazit Die Brücke der Gezeiten ist eine spannende, moderne Fantasy-Reihe, bei der neben Magie auch Politik und Intrigen eine wichtige Rolle spielen. Band 3 leidet allerdings darunter, dass er nur die erste Hälfte eines Originalbandes ist, d.h. er ist ein wenig arm an Höhepunkten. Trotzdem gerade noch... Wertung: 4/5 Sternen

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