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Rezension zu
Die Puppenmacherin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*+* Diese Mordwaffe...... *+*

Von: Irve liest
07.07.2015

Liebe Lauschfreunde, kennt ihr schon die Nils Trojan Reihe von Max Bentow? Dieses Buch ist der zweite Fall des Ermittlers und man muss den Auftaktband “Der Federmann” nicht gelesen haben, um die Fortsetzung zu verstehen. Max Bentow kreiert hier wieder ein sehr spannendes Szenario – Schaudern garantiert! Josie wurde vor einem Jahr überfallen und ist dem Tod in letzter Sekunde entronnen. Sie wurde zufällig gefunden und gerettet. Ihr Angreifer starb kurz darauf bei einem Autounfall. Die junge Frau versucht, zurück ins Leben zu finden. Josie wird zum Fixstern in ihrem eigenen kleinen Universum der Angst. Sie gestattet es nur einigen wenigen Planeten, um sie herum zu kreisen, wenige Freunde, ihre behandelnde Ärztin sowie ihre Passion – selbstgeschneiderte Puppen mit Häkelmützen, mit deren Verkauf sie sich ihren Lebensunterhalt verdient. Josie kommt seit dem Angriff mehr schlecht als recht durch ihr Leben – in vielerlei Hinsicht. Als ihr damaliger Peiniger sie jedoch anruft und sie seine Stimme hört, glaubt sie, verrückt zu werden. Als Attentate auf die Planeten ihres kleinen Universums verübt werden, dreht sich ihr Karussell der Panik immer schneller. Lebt der Täter entgegen aller Logik etwa doch noch? Oder gibt es einen Trittbrettfahrer? Aber warum? Und worauf hat er, wer auch immer er auch sein mag, nur abgesehen? Max Bentow wechselt geschickt zwischen Josie und ihrem Umfeld und dem Täter hin und her. Die Situation der Frau, die offenbar nicht zur Ruhe kommen darf, wird sehr fesselnd und mitfühlend geschildert. Aber auch dem Täter, seiner Vergangenheit, seiner Entwicklung und den Beweggründen für die perfiden Handlungen wird genügend Raum gegeben. Ich konnte die Entwicklung, die keinesfalls freiwillig geschehen war, sehr gut verstehen. War erschüttert, was man einem Menschen antun kann – ohne überhaupt auf die Idee zu kommen, dass man dabei Böses anrichtet – und sprachlos, welche folgenschwere Kreise die eigenen schlimmen Erlebnisse in diesem Fall gezogen haben. Der Autor lässt nichts außer Acht, berichtet umfassend, ohne Lücken oder offene Fragen zu hinterlassen. Jedoch bleibt der Pepp, der diesem Thriller über weite Strecken inne wohnte, zum Schluss hin etwas auf der Strecke. Der Fall war längst gelöst, als es als kleinen Nachschlag noch einen längeren Ausflug privater Natur gab. Der Thriller ist sehr gut durchdacht. Es gab einen Täter, den wohl lange Zeit niemand auf der Rechnung hatte. Durch die Wahl der Mordwaffe werden bei Trojan Erinnerungen an die tiefste Kindheit geweckt. Lange Zeit ist nicht klar, ob dieser frühere Vorfall möglicherweise mit den aktuellen Taten im Zusammenhang steht. Auch das Private kommt nicht zu kurz. Das Umfeld der Charaktere des Thrillers – Täter, Opfer, Ermittler – wird gründlich durchleuchtet und man hat als Hörer fast schon das Gefühl, diese Personen wirklich zu kennen. Jeder hat seine eigene Geschichte bekommen und wird so als Charakter geifbarer. Sie alle sind teilweise bis ins Detail beschrieben und ich konnte mich gut sowohl in das Opfer als auch den Täter hineinversetzen. Vom Ende abgesehen, das sehr ausschweifend gestaltet ist, hat Max Bentow für meinen Geschmack das rechte Maß und Verhältnis von Spannung zu Phasen zum Durchatmen sowie von Krimi zu Privat gefunden. Axel Milberg spricht diesen Thriller sehr passend. Er setzt die Bandbreite der verschiedenen Stimmungen von spannend, ängstlich, panisch, hoffnungsvoll bis hin zu romantisch sehr gut um und unterstützt dadurch den Hörer, sich gut in den Fall und die Personen hineinzuversetzen. Inhalt: Der Berliner Kommissar Nils Trojan wird an den Schauplatz eines Mordes gerufen: In einem Keller wurde der Körper einer jungen Frau gefunden, seltsam erstarrt in einem monströsen Sarkophag aus getrocknetem Schaum. Bei seiner Recherche stößt Trojan auf einen älteren Fall, der verblüffende Parallelen aufweist. Doch der Täter von damals gilt inzwischen als tot. Wird seine schreckliche Vorgehensweise kopiert? Oder ist er doch noch am Leben und besessen davon, sein Werk fortzusetzen? Trojan bittet die Psychologin Jana Michels um Hilfe, denn er spürt, dass das Töten noch lange kein Ende hat … Autor: Max Bentow wurde 1966 in Berlin geboren. Nach seinem Schauspielstudium war er an verschiedenen Bühnen als Schauspieler tätig. Für seine Arbeit als Dramatiker wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Mit den vier bisher erschienenen Kriminalromanen um den Berliner Kommissar Nils Trojan gelang Max Bentow ein großer Erfolg, alle Bücher standen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sprecher: Axel Milberg war bis 1998 Mitglied des Ensembles der Münchner Kammerspiele und arbeitete mit Regisseuren wie Peter Zadek, Thomas Langhoff oder Dieter Dorn. Mitte der 90er Jahre wandte sich der wandelbare Schauspieler verstärkt Film und Fernsehen zu. Seither war er in zahlreichen erfolgreichen Produktionen zu sehen, z. B. in “Nach fünf im Urwald” (1995), “Jahrestage” (2000), “The International” (2009), “Ludwig II.” oder “Hannah Arendt” (2012). 2013 spielte er in den Verfilmungen der Romane “Feuchtgebiete” von Charlotte Roche und “Rubinrot” von Kerstin Gier. Seit 2003 ist Axel Milberg außerdem in seiner Heimatstadt Kiel als “Tatort”-Kommissar Klaus Borowski auf Verbrecherjagd. Quelle: Randomhouse

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