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Rezension zu
Die hundert Jahre von Lenni und Margot

Ein berührender Roman, den ich nur empfehlen kann

Von: Lesenswert
18.03.2022

Lenni und Margot lernen sich im Krankenhaus kennen. Lenni ist 17, Margot ist 83 Jahre alt. Lenni ist schwer krank und weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird, Margot weiß ebenfalls, dass ihre Zeit aufgrund ihres Alters gezählt ist. Die beiden Frauen treffen zufällig aufeinander und entwickeln im Lauf des Buches eine herzliche und tiefe Freundschaft zueinander. Weitere Kontaktpersonen der beiden sind ein Priester, verschiedene Krankenschwestern, der Hausmeister und die Leiterin eines Malkreises. Darüber hinaus erfährt der Leser/die Leserin des Buches einiges über andere Personen, die den beiden Frauen im Lauf ihres Lebens begegnet sind und eine Rolle gespielt haben. Mehr will ich hier wegen Spoilergefahr nicht verraten... Das Cover ist ansprechend gestaltet, die bunten Punkte passen gut zur Story. Der Roman wird überwiegend von Lenni aus der Ich-Perspektive erzählt. Auch die Geschichten, die ihr Margot aus ihrem Leben erzählt, werden von ihr festgehalten in einer Art Tagebuch. Trotz des eigentlich ernsten Hintergrunds der Geschichte um die beiden Frauen, die beide schon tragische Lebensabschnitte erlebt haben, gelingt es der Autorin, viel Leichtigkeit und auch Humor zu vermitteln. Gerade und vor allem Lenni mit ihren 17 Jahren rebelliert nicht nur gegen ihre Krankheit sondern auch gegen vieles andere. Auch Margot hat, wie man im Lauf des Buches erfährt, viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Sie ist aber dadurch gereift und in keinster Weise bösartig geworden. Mir waren beide Frauen äußerst sympathisch und ihre unterschiedlichen Lebensgeschichten gut nachvollziehbar. Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, ich habe es an zwei Abenden „durch gesuchtet“ Es hat mir gezeigt, dass das Thema Sterben und Tod nicht nur Trauer heißt, sondern auch Anfang. Der Anfang, weiter zu machen, sich durch Trauer nicht unterkriegen zu lassen. Am Ende des Romans sind bei mir ein paar Tränen geflossen, trotzdem kann ich das Buch nur wärmstens weiter empfehlen. Es regt an zum Nachdenken über den Sinn (und Unsinn) des Lebens, das Verhältnis zwischen alten und jungen Menschen und deren Umgang mit Situationen aus der Sicht der verschiedenen Generationen. Ich würde mir wünschen, dass nach der Lektüre des Buches beide Generationen mehr Verständnis füreinander entwickeln könnten. Aber vielleicht macht es gerade das Vorhandensein einer Extremsituation (für Lenni aber auch für Margot) beiden Generationen leichter, offen miteinander umzugehen. Insgesamt hat mich der Roman tief berührt und ich werde es bestimmt in einiger Zeit noch einmal lesen.

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