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Rezension zu
Wir sind Wölfe

So viel Leid

Von: Buchperlenblog
07.03.2022

Es ist merkwürdig passend, ein Buch aus vergangenen Kriegszeiten zu lesen, wenn es doch aktuell in der Welt ähnlich zugeht wie vor so vielen Jahren. Als die russische Armee in Deutschland einfällt, muss die Bevölkerung Ostpreußens fliehen. Liesl, Otto, Mia, ihre Mutter, Oma und Opa. Das ganze Dorf flüchtet vor den nahenden Soldaten, Schüsse fallen überall um sie herum. Anfangs sind die Schrecken nur ferne Gespenster, unreale Gespinste, die sich die Kinder nicht wirklich vorzustellen vermögen. Doch als Oma und Opa zurückbleiben und schlussendlich auch die Mutter verloren geht, da sind sie plötzlich auf sich allein gestellt. Die elfjährige Liesl Wolf tut alles, um ihren beiden jüngeren Geschwistern eine Stütze in der Welt zu sein. Sie stehlen, betteln, töten Tiere im Wald, ernähren sich von spärlichen Kräuter, hungern oftmals. Die Geschichte wird auf sehr zartfühlende Art erzählt. Die Kinder wachsen uns Lesern wahnsinnig schnell ans Herz, ihr neues Leben ein unvorstellbares Chaos. Und doch gibt es sie, diese Momente des Glücks, in denen sie sein dürfen, was sie sind: Kinder. Sogenannte Wolfskinder gab es wirklich. Abgeschnitten von ihren Familien versuchten sie, sich so durchs Leben zu schlagen, nicht wenige von ihnen flohen ins litauische Nachbarland. Mit Glück fanden sie dort wohlwollende Menschen, die sie aufnahmen, sie versteckten, sie als ihre eigenen Kinder ausgaben. Doch damit verbunden war der Schmerz, alles zurückzulassen, was einen ausmachte. Fotografien, die erlernte Sprache, Namen. Auch Liesl und ihre Geschwister gehen diesen Weg, doch die Hoffnung, dass ihre Mutter sie eines Tages wiederfinden könnte, die bleibt in ihren Herzen. Fazit Ein sehr berührendes Buch, das mich mehr als einmal zum tief durchatmen zwang. Ein Buch über vergangene Schrecken, die heute wieder so real erscheinen. Ein Buch, das diese Thematik nicht nur für Jugendliche gut verpackt, sondern auch erwachsenen Lesern dringend ans Herz gelegt wird von mir.

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