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Rezension zu
Der Duft von bitteren Orangen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebe vs Völkerfeindschaft

Von: SabrinasLeseträume
28.06.2015

Im Jahr 1948 lebt der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines arabischen Orangenzüchters, in der israelischen Stadt Jaffa. Voller Freude wartet er darauf die ersten Früchte des Baumes zu pflücken, der zu seiner Geburt gepflanzt worden war, als ein Krieg zwischen Arabern und Juden ausbricht und seine Familie zur Flucht zwingt. Seit jenem Tag träumt er davon wieder in diesem Haus leben zu können. Zur gleichen Zeit wächst Judith, als Tochter von überlebenden Juden des Holocaust, in England auf und sehnt sich nach einem normalen und glücklichen Leben. In den 1960er Jahren treffen Salim und Judith in London aufeinander und verlieben sich. Wie wird diese Beziehung bestehen können oder wird sie der Hass, der zwischen ihren Völkern herrscht, auseinander bringen? Das Cover zeigt einen einzelnen Orangenbaum und ein Kind, dass von diesem Baum wegrennt. Die Farben sind in einem warmen Gelb- und Orangeton gehalten, sodass das Cover schön anzusehen ist. Das Kind soll wahrscheinlich Salim darstellen, der auf der Flucht ist und sich somit von seinem Baum entfernt. Der Titel erschließt sich erst am Ende des Hörbuchs, denn ich habe mich auch sehr lange gefragt warum das Hörbuch diesen Titel trägt, obwohl der Protagonist Salim heißt. Salim ist ein äußerst schwieriger Charakter. Schon seit seiner Kindheit wurde ihm immer gesagt, dass die Araber unterdrückt und von ihrem Land vertrieben werden und dann passiert es ihm auch noch selbst. In seinem ganzen Leben fühlt er sich in jeder Situation zurückgesetzt und betrogen. Er sucht immer das Haar in der Suppe, steht seinem Glück immer selbst ihm Weg, da er immer wieder nach Bestätigung sucht. Dass er dabei nicht nur sich selbst sondern auch sein Umfeld extrem belastet bemerkt er erst viel zu spät. Wenn man darüber nachdenkt sind seine Gedankengänge und Handlungen nachvollziehbar, aber oft kann man nur den Kopf darüber schütteln. Judith hingegen ist eine starke und selbstbewusste Frau, die für ihr Glück und ihre Liebe kämpft. Vor allem am Ende ist ihr Mut wirklich bewundernswert und der Charakter hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung ist sehr dicht, da mehrere Jahrzehnte in allen Höhen und Tiefen durchlebt werden mussten. Teilweise gab es jedoch Stellen, bei denen ich mir gewünscht hätte etwas mehr zu erfahren, aber da muss ich dann wohl das Buch lesen, denn dieses Hörbuch ist ja nur eine gekürzte Fassung und einige Detail ausgelassen worden. Die Geschichte eine andere Seite des Krieges und was passiert wenn man nur in der Vergangenheit lebt und nicht in die Zukunft blickt. Wenn man immer nur Verlorenem hinterhertrauert und somit Neugewonnenem nicht die nötige Beachtung schenkt. Es ist eine dramatische Geschichte, welche direkt aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und deshalb regt sie einem auch zum Nachdenken an. Boris Aljinovic machte seine Sache sehr gut, auch wenn mir eine Vertonung mit mehr als einer Stimme besser gefallen hätte. Zwar verstellt er seine Stimme für jeden Charakter, aber durch die enorme Fülle an Personen fehlt mit der Zeit doch ein wenig die Abwechslung. Dennoch ist die Stimme angenehm und gut zu hören. Von mir gibt es eine Empfehlung für das Hörbuch und 4,5 von 5 Punkten

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