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Rezension zu
Alle außer Alice

Plötzlicher Erinnerungsverlust

Von: Buchwoerter
14.11.2021

ALLE AUßER ALICE Was für eine Alliteration! Der Titel trifft zielsicher auf den Inhalt des Romans zu: Alice verliert ihr Gedächtnis bei einem Sportunfall. Alle außer Alice kennen die Eckpunkte und Geschehnisse des letztens Jahrzents. Alices Festplatte ist hingegen völlig leer. Nach und nach erfährt sie von ihrer Familie, Freunden und Bekannten was ihr in den letzten zehn Jahren wiederfahren ist bzw. woran sie sich eigentlich erinnern müsste. Was ist mit ihrem Mann Nick? Was ist aus ihrer Schwangerschaft mit der "Rosine" geworden? Und wer ist verdammt nochmal Kate? Die Autorin Liane Moriaty ist ebenfalls die Schöpferin von "Neun Fremde" und "Big little lies" die große Aufmerksamkeit erhielten. Der Roman "Neun Fremde" soll demnächst verfilmt und auf Prime zu sehen sein. "Alle außer Alice" ist eine Neuveröffentlichung ihres bereits erschienenen Romans "Vergiss ihn nicht". Liane Moriatys Schreibstil ist sehr gut und leicht lesbar. Auf mehr als 500 Seiten beschreibt die Autorin Alice Erinnerungsverlust. Dieser verbummelte Jahrzehnt ihre Lebens ist durch ihre Nachlässigkeit im Fitness-Studio entstanden. Schwupps ist die Alice von vor zehn Jahren mit all ihren Emotionen, Weltanschauungen und Beziehungen zurück. In ihrem "neuen" alten Leben stellt sie immer wieder fest, dass die zehn Jahre ältere Alice ziemlich penibel, geladen und perfektionistisch ist. Moriarty schafft es auf eine gefühlvolle Weise nach und nach beide Stränge ineinander fließen zu lassen: die alte entspannte Alice trifft auf die penible, oftmals negative Alice. Die Träume und Ängste von 1998 sind teilweise in Erfüllung gegangen, dennoch muss Alice feststellen wie sehr sie sich in den zehn Jahren verändert hat. Beziehungen leiden, neue Entstehen. Moriarty lässt sich sehr viel Zeit mit der Handlung, was ich sehr mag. Die Erzählung ist äußerst stringent, sodass mich manchmal das Lesen anstrengte. In einem ebenmäßigen Rutsch konnte ich den Roman deshalb nicht lesen. Auch die Darstellung von insgesamt drei Perspektiven benötigt der Roman nicht. Der Blog der Oma ist zwar unterhaltsam, trägt jedoch kaum zur Handlung bei. Die berührende Erzählperspektive Libbys ist besonders gelungen. "Alle außer Alice" ist ein anschaulich und emotionaler Roman. Ein Mensch kann sich innerhalb von zehn Jahren sehr verändern und die eigenen Ziele, Beziehungen und Charaktereigenschaften völlig verändern. Manchmal lohnt es sich zurück zu blicken und das Leben mit einem kleinen Augenzwinkern statt Perfektionismus zu sehen.

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