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Rezension zu
Interview mit einem Vampir

Interview mit einem Vampir (Anne Rice)

Von: Poldi
09.11.2021

Attraktiv, jung, erfolgreich, glücklich verheiratet – doch am Tag des Todes seiner Frau und des gemeinsamen Babys liegt Louis‘ Leben in Trümmern. Als er dem geheimnisvollen Lestat begegnet, der ihn in eine düstere, unsterbliche Welt einführen will, lässt er sich von ihm zum Vampir machen. Doch schon bald schein New Orleans zu klein für die beiden zu werden, und so begeben sie sich gemeinsam auf die Suche nach anderen unsterblichen Wesen… Seit seinem Erscheinen im Jahr 1976 hat sich „Interview mit einem Vampir“, ein düsterer Schauerroman von Anne Rice, zu einem wahren Klassiker entwickelt – und das nicht nur wegen der sehr erfolgreichen Verfilmung, sondern weil es den Weg für moderne Vampir-Romane bereitet hat. Nun ist eine überarbeitete und neu übersetzte Neuveröffentlichung erschienen, die beweist, dass die Geschichte nichts von ihrer Faszination verloren hat. Der Aufbau ist interessant: In der modernen Zeit trifft ein Reporter auf Louis, der sich als Vampir offenbart und ihm aus seinem Untoten Leben berichtet. Die Gesprächsszenen der beiden sind jedoch nur ein kleiner Teil des Romans, die erzählten Szenen überwiegen deutlich. Angesetzt wird mit dem Übergang von Louis Leben zum Vampir, danach geht es in verschiedenen Stationen weiter. Dabei baut sich durchaus eine Spannung über den gesamten Roman auf, aber auch packende einzelne Momente sorgen dabei für Aufregung, insgesamt ist die Stimmung aber etwas ruhiger und auf die Entwicklung der Charaktere und deren „Lebens“umstände fokussiert. Und hier zeigt sich dann auch die wahre Stärke von Rice‘ Roman: Die Figuren sind sehr scharf und gleichzeitig feinsinnig gezeichnet, ihre Emotionen wirken sehr nahbar, nachvollziehbar und sind eben nicht von Boshaftigkeit wie in anderen Vampirdarstellungen gekennzeichnet, wenn überhaupt von Eigensinn. Sie machen einige Wandlungen durch, die Beziehungen untereinander ändern sich, was teilweise mit schockierenden Momenten einhergeht. Besonders zugänglich wird dies, weil aus der Sicht von Louis erzählt wird, aber auch die anderen Figuren bekommen eine sehr eingängige Ausstrahlung verliehen. Düster, atmosphärisch und packend – „Interview mit einem Vampir“ ist auch heute noch sehr lesenswert und kombiniert die faszinierende Ausstrahlung der übernatürlichen Wesen mit Spannung und Emotionen. Ich mag, wie über verschiedene Zeitebenen sehr unterschiedliche Szenerien erzählt werden, wie sich die Charaktere wandeln und wie sich die Aufregung immer wieder verdichten. Sehr lesenswert!

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