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Rezension zu
Das unendliche Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ereignisreiche Fortsetzung

Von: Katharina Piske
21.06.2015

Cover Das Cover fällt vor allem durch den Kontrast zwischen Schwarz und Gold auf und besticht durch seine glänzende, hochwertige Oberfläche. Durch das Gold wirkt es, als wäre die abgebildete Halle lichtdurchflutet. Man fühlt sich gewissermaßen vom Licht geblendet, weshalb man auch die Person, die auf einen zuschreitet, nicht erkennen kann. Diese Ungewissheit hat es etwas unterschwellig Bedrohliches, das gut zur Story passt. Es ist nie klar, aus welcher Richtung die Gefahr kommt und wem man vertrauen kann. Meine Meinung Nachdem ich den ersten Teil Die fünfte Welle gelesen uns ziemlich begeistert war, war ich natürlich sehr gespannt auf Band 2. Vor allem, da die Rezensionen, die ich dazu gelesen habe, sehr unterschiedlich ausgefallen sind: von Lobpreisungen bis hin zur Ablehnung war im Grunde alles dabei. Ich persönlich finde, dass es keineswegs eine missglückte Fortsetzung geworden ist. Der Erzählstil harmoniert wieder sehr gut mit der Handlung, d.h. man findet keine langatmigen Landschafts- und Personenbeschreibungen. Stattdessen konzentriert sich Rick Yancey auf das Geschehen, in dem sich die Ereignisse nahezu überschlagen, weshalb die Erzählung etwas hektisch wirkt. Insgesamt ist es auch wesentlich brutaler und blutiger als der erste Teil. Stellenweise ist es ein einziges Gemetzel. denn ich hatte das Gefühl, dass ständig irgendetwas explodiert und Menschen bzw. die übernatürlichen Wesen sterben. Das Geschehen baut also eindeutig auf Action anstatt auf großes Gefühlskino und deshalb gehen die zwischenmenschlichen Beziehungen auch sehr unter. Sie erschienen nur schwach skizziert, es gab mehrfach angedeutete Gefühlsregungen und süße Gesten, doch eben in stark reduziertem Umfang. Deshalb ist es auch etwas schwierig gewesen, sich in die einzelnen Personen einzufühlen. Man erfährt nur wenig über sie, was ich zum Beispiel in Bezug auf Dumbo sehr schade finde, da ich seine Art und Weise ziemlich niedlich finde. Meiner Meinung nach, würde er gut zu Cassie passen, allerdings mag ich auch die Szenen zwischen ihr und Evan und so ganz sicher bin ich mir nicht, ob ihre ehemaligen Gefühle für Zombie schon ganz aus der Welt geschafft sind. Ich denke, das Hauptproblem liegt im strukturellen Aufbau. In Die fünfte Welle war gewissermaßen ein Mission gegeben, denn sowohl Cassie als auch Zombie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, Cassies Bruder Sam wiederzufinden und zu retten. Da sie ihr Ziel erreicht haben, fehlt nun jeder Orientierungspunkt, was als nächstes geschehen soll. Sie besitzen nicht genügend Informationen, um eindeutig zuordnen zu können, wer die Guten und wer die Bösen sind. Also besteht ihre Hauptaufgabe im Grunde darin, zu überleben. Erst ab der Hälfte bekommt man einige Anhaltspunkte und langsam deckt sich der Plan auf, der hinter der systematischen Vernichtung der Menschheit steht. Aber auch das geschieht nur puzzleartig, denn die Handlung springt von einem Ort bzw. einer Person zur nächsten, sodass man immer das Gefühl hat, man erlebt nur Bruchstücke des Ganzen mit, später führen allerdings einzelne Handlungsstränge wieder zusammen. Was man dem Buch auf jeden Fall zugute halten muss, sind die vielen unerwarteten Wendungen. Wenngleich ich nicht von allen begeistert bin, so haben sie mich doch immer wieder schockiert. Charaktere, von denen ich es nicht erwartet habe, sterben, erweisen sich als heldenhaft oder werden mir überraschend sympathisch. Während ich zum Beispiel anfangs eindeutig Cassies Feindseligkeit und Abneigung gegenüber Ringer (Marika) geteilt habe, habe ich doch langsam deren Verhalten besser verstanden. Sie gehört zwar noch immer nicht zu meinen Lieblingsfiguren, doch allmählich werde ich mit ihr warm, was wohl auch zum großen Teil an ihren Gefühlen für Razor liegt. Dadurch wirkt sie nicht mehr so hart und abgebrüht auf mich, wie sie immer vorgibt zu sein. Auf jeden Fall war die Geschichte zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar, denn Charaktere verschwinden plötzlich oder es werden neue eingeführt, oder entpuppen sich als Verräter. Genau das hat mich auch immer zum Weiterlesen verleitet. Der Schluss kam, wie schon beim ersten Teil, recht abrupt und lässt viele Fragen offen. Im Gegensatz zum restlichen Geschehen hatte er aber schon fast etwas Romantisches. Fazit Das unendliche Meer zeichnet sich vor allem durch seine Situationsdynamik aus, wodurch soziale Beziehungen eher auf der Strecke bleiben. Die Personencharakterisierungen sind definitiv noch ausbaufähig, auch wenn sich das gegen Ende bessert. So richtig bin ich mir noch nicht darüber im Klaren, worauf die Handlung hinausläuft, aber eben das macht die Spannung an der Reihe aus. Für Neu- bzw. Quereinsteiger ist das Buch wahrscheinlich nicht empfehlenswert, denn ich bezweifle, dass Das unendliche Meer ohne den ersten Teil viel Sinn ergibt.

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