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Rezension zu
Schwarz auf weiß

Mit Rassismus umzugehen braucht Mut und Stärke

Von: Nina K.
02.10.2021

Wow - was für ein tolles Buch! Es zeigt einerseits den generell schon schweren Lebensweg von Nikeata. Schon im Kindesalter wurde sie von ihrer echten Familie in England getrennt und bei ihrer "deutschen Familie" untergebracht. Damit aus ihr mal was wird und sie die Möglichkeit bekommt, ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen. Das klingt zunächst hart, im Buch wird aber immer wieder klar, dass Nikeata trotz aller Kämpfe für diese Chance dankbar ist- auch weil ihre richtige Familie immer für sie da war. Hinzu kommt ihre Hautfarbe. Die Geschichten, die sie hierzu erzählt sind teilweise nichts neues (aber natürlich trotzdem immer wieder schlimm zu hören) und man hört sowas von schwarzen Menschen immer wieder. Es waren aber auch ein paar dabei, von denen ich tatsächlich noch nie etwas gehört hatte und die einen nur zum Kopfschütteln und teilweise auch zu Tränen bringen. Dadurch, dass Nikeata aus der Ich-Perspektive schreibt, ist das Buch nochmal emotionaler. Der Titel "Schwarz auf Weiß" steht einmal dafür, dass sie ihre Erlebnisse zu Blatt bringt, andererseits aber auch, dass sie äußerlich zwar schwarz ist, im Inneren jedoch weiß (sie wohnt in Deutschland, ihre Eltern kommen aus England). Ich würde von mir selbst nicht sagen, dass ich rassistische Züge habe, jedoch wird einem mit dem Buch nochmal verdeutlicht, dass Rassismus oft auch unbewusst stattfindet. Das machte mir erstmals folgender Ausschnitt bewusst, als es um ihre Schulkamerad:innen ging, die sie schon in jungen Jahren aufgrund ihrer Hautfarbe gemobbt haben: "Damit aus kleinen unbewussten Rassist:innen keine großen werden [...]". Ich werde in Zukunft noch deutlicher darauf achten, ob auch meine Worte/Gedanken vielleicht (unbewusst) rassistisch sein können. Es kommt für mich auch nicht darauf an, was man "nicht sagen darf", sondern auch, dass man erst gar nicht so denkt! Am Ende des Buches gibt es noch ein Glossar, mit Begriffen, die "in Ordnung" sind und Begriffen, die wir aus unserem Sprachgebrauch entfernen sollten. Hier habe ich z.B. gelernt, dass "schwarz" okay ist, "farbig" jedoch nicht... Ein Buch, dass jeden nochmal zum Nach-/Umdenken anregen sollte. Ein wertvolles Buch und ich bin froh, dass ich es gelesen habe!

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