Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Furcht des Weisen (2)

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Poetisch und Fantasievoll

Von: Lesen ist
13.06.2015

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, welches nicht in 2 Teilen geteilt wurde. Wie im ersten Buch befinden wir uns wieder im Wirtshaus Waystone in einem ländlichen Städtchen namens Newarre. Kote ist der Wirt und Bast sein junger Helfer und Student. Kote ist in Wahrheit Kvothe. Es kursieren sehr viele Geschichten und Lieder über Kvothe, aber nicht alle entsprechen der Wahrheit. Nun erzählt er einem Chronisten seine wahre Geschichte und hat gleich am Anfang gesagt, dass sie dafür drei Tage brauchen werden. Nun bricht der zweite Tag an und nach den morgendlichen Aufgaben geht die Geschichte weiter. Sie schließt nahtlos an das erste Buch an. Ein neues Semester bricht an der Universität an und heißt für Kvothe, hoffen, dass er es sich leisten kann, ansonsten muss er die Universität verlassen, bis er bezahlen kann. Er hat auch einen Feind, der alles dafür machen würde, um Kvothe zu vertreiben: Ambrose Jakis, der erstgeborene Sohn eines reichen und mächtigen Edelmannes. Kvothe empfand ich bereits im ersten Band als einen besonderen Charakter. Mit seinen feuerroten Haaren und seinen grünen Augen ist er äußerlich sehr auffällig. Er ist Edema Ruh, was man wohl in unsere Welt und unsere Zeit mit Zigeuner vergleichen könnte, und verbrachte eine glückliche Kindheit bis seine Familie brutal ermordet wurde. Nun ist er allein. Er muss im ersten Buch, das über einen Zeitraum von sieben Jahren geht, sehr viel erleiden und kommt schließlich zur Universität. Mit seinen 15 Jahren ist er der zweitjüngste Student der jemals zum Studium zugelassen wurde. Er spielt auch Laute und singt, ein Talent das er seiner Herkunft zu verdanken hat. Schon im ersten Buch hat Kvothe eine enorme Entwicklung durchgemacht und in diesem Buch geht es damit weiter. Von einem verängstigten Kind, das seine Familie verloren hat, wird er zu einem einfallsreichen, couragierten jungen Mann. Er muss mit vielem fertig werden und doch verliert er nie den Mut. Scheint eine Situation aussichtslos zu sein, findet er durch seine Zielstrebigkeit und seine Unverzagtheit eine Lösung um sein Ziel zu erreichen. Natürlich ist diese ganze Geschichte nur Fantasy, trotzdem scheinen seine Auswege und Aktionen nicht abstrus zu sein in der Welt, in der er lebt. Von seinen Fähigkeiten und seiner schlummernden Macht wird er oft selbst überrascht. Und nein, er ist kein Wunderkind, das alles kann. Manches kann er nicht, anderes muss er sich schwer erarbeiten. In diesem einem Jahr erlebt Kvothe, wie es ist im Reich der Fae, wo er der sagenumwobene Felurian begegnet und ziemlich viel erlebt. Er lernt Tempi kennen, ein Söldner der Adem Kultur. Diese Kultur erinnert mich sehr stark an die asiatischen, vor allem die chinesische Kultur. Sie haben eine eigene komplizierte Sprache, wobei sie nur das Nötigste sprechen und auf den ersten Blick keine Emotionen zeigen. Sie haben ihre ganz eigene Art ihre Gefühle auszudrücken. Ihre ganze Art zu leben, zu lieben, zu kämpfen und ihre Lebensphilosophie hat mich fasziniert. Andere Kulturen werden von ihnen als barbarisch betrachtet, so ähnlich wie die Chinesen unsere westlichen Kulturen auch sehen. Durch die bildliche, poetische Sprache der Erzählung ist es leicht, in diese fantastische Welt abzutauchen. Obwohl sie unserer Welt im Mittelalter sehr ähnelt, hat Patrick Rothfuss eigene Sprachen, Religionen, Rassen, Währungen und eine Zeitmessung erfunden. Mit der Zeitmessung komme ich leider immer noch nicht ganz zurecht. »Sympathie«, die Disziplin, indem ein Objekt verändert wird durch die Manipulation eines anderen, könnte man auch als Magie bezeichnen. Alles hat einen Namen, auch der Wind, das Feuer, ein Stein und so weiter. Weiß man den Namen hat man die Macht es zu manipulieren. Doch nur sehr wenige haben die Fähigkeit diese Namen zu erkennen. In der Kultur der Adem lernt Kvothe, dass auch Menschen einen »geheimen« Namen haben, neben ihren Rufnamen, den sonst niemand kennt. Diese Welt ist so reich an Fantasie und so umfangreich in allem, was sie ausmacht. Taucht man erst mal ab und begleitet Kvothe ist man mittendrin und fast verwundert über die eigene Realität, wenn man das Buch beiseitelegt. Er ist ein starker Protagonist, er erweckt viele Emotionen und trägt diese Geschichte durch die fast 1000 Seiten mit Leichtigkeit. Es gab ein paar Längen, die nicht ganz so abenteuerlich oder packend waren. Ich dachte zwar öfter, das Buch könnte bis zu 200 Seiten kürzer sein, aber im Nachhinein denke ich, diese Seiten hätten einfach gefehlt, weil sie das große Ganze mit ausmachen und das Bild komplettieren, das der Autor malt, wie Kleinigkeiten in einem großen Meisterwerk. Kvothe fehlt mir geradezu und ich warte nun voll Ungeduld auf das dritte Buch der Trilogie!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.